Fotorätsel

Wer kennt dieses schnittige Cabriolet?

20.6.2021, 19:30 Uhr
Wer kennt dieses schnittige Cabriolet?

© Foto: Stadtarchiv Fürth

Oldtimer-Fans dürfte dieses Foto Tränen der Rührung in die Augen treiben. Nein, früher war ganz gewiss nicht alles besser, schon gar nicht die Zeit, in der jenes Bild entstand. Echte Schrauber-Freaks schwören dennoch Stein und Bein, dass das Automobil lange vor der Massenproduktion mit besonders viel Liebe zum Detail gestaltet wurde statt mit Sitzheizungen, die nach zwei Wochen den Geist aufgeben.

Im Stadtarchiv rätseln sie intensiv. Vermutlich weniger über den Wagen als über die Örtlichkeit. Aber der Reihe nach. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit führt uns der Rateweg in die dreißiger Jahre und zu einem, an den Radkappen unschwer zu erkennen, Modell aus dem Hause Mercedes-Benz.

Das schnittige Cabriolet – man beachte die Position des Reserverades – aus Sindelfinger Produktion stammt unseren Recherchen zufolge aus der W29-Baureihe, die 1934 erstmals auf der 24. Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung (IAMA) in Berlin vorgestellt wurde. Einige Details deuten auf das Modell 540 K hin, das haarsträubende 160 km/h schaffte und seinerzeit für 22 000 Reichsmark zu haben war. Das entspricht 2021 etwa einer Summe von 80 000 Euro. Ein nobles Gefährt, keine Frage, das den Vergleich mit den seinerzeitigen Top-Konkurrenten Horch, BMW und Alfa-Romeo nicht scheuen musste. Doch auch in dieser Baureihe gab es kleinere – wie abgebildet – und riesige Vertreter. Als Nonplusultra und Traumschlitten der Dreißiger galt der über fünf Meter lange 500 K-Spezial-Roadster. Für den Sportwagen blättert man anno 2021 auf Auktionen knapp zehn Millionen Euro hin.


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Doch genug der Auto-Narreteien, denn mindestens so interessant ist ja die Frage: Wo steht eigentlich der hier abgebildete Wagen? Haben wir es mit einem Motiv zu tun, das in Fürth zu finden war oder ist? Und sind es womöglich die Besitzer des netten, markant ummauerten Anwesens, denen auch der Benz gehört? Vielleicht wissen Sie mehr, liebe Leserinnen und Leser, und vielleicht gibt es noch Zeitzeugen, die sich erinnern, als Kind in einem solchen Wagen gefahren zu sein. Womöglich in Fürth.

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