Willy-Brandt-Anlage: Bald sind wieder die Fürther gefragt

18.1.2021, 06:00 Uhr
Willy-Brandt-Anlage: Bald sind wieder die Fürther gefragt

© Foto: Ron Hübner

Im Vorfeld hat sich nun erneut der Bauausschuss mit den Planungen beschäftigt. Akzente setzten hier insbesondere die Grünen. Stadtrat Harald Riedel machte deutlich, dass bei der Umgestaltung auch örtlich angrenzende Projekte, die in Zukunft angegangen werden sollen, zu beachten sind.

Da gibt es zum einen das Vorhaben, auf der Gebhardtstraße eine Spur für die Radfahrer zu reservieren; das sollte bei den Verkehrsplanungen rund um die Hornschuchpromenade berücksichtigt werden. Oder die "Grüne Achse", die zwischen Stadtpark und Südstadtpark entstehen soll – warum sie nicht gleich im Bereich der Hornschuchpromenade realisieren? Baureferentin Christine Lippert sicherte zu, dass man sich damit befasst.

Ein weiteres Thema, das die Grünen ins Spiel brachten, wird die Verwaltung nun prüfen: inwieweit eine Verkehrsberuhigung im Quartier realisierbar wäre – ohne Durchgangsverkehr, frei nur für Anwohner- oder etwa Lieferverkehr.

Wie viele Stellplätze?

Schließlich ging es wieder um die Parkplätze. Klar ist, dass im Zuge der Umgestaltung viele wegfallen werden – ob 210, 190 oder 170, das weiß heute niemand, betonte Oberbürgermeister Thomas Jung. Die CSU sorgte sich, dass am Ende zu wenige für die Anwohner übrig bleiben könnten.

Bedenken, die letztlich mit dem Hinweis auf die Parkraumanalyse von 2019 und dem Parkhaus, das derzeit in der Gebhardtstraße gebaut wird, ausgeräumt wurden. Dieses Parkhaus soll im Sommer fertig sein; Anwohner können dort dann ihre Kfz abstellen – mit der Folge, dass Parkplätze rund um die Willy-Brandt-Anlage wegfallen könnten, was Startschuss wäre für die Umgestaltung.

Im Gestaltungskonzept waren für Fußgänger zwei Hauptwege in der Anlage vorgesehen: Ein neuer, durchgängiger Weg (entlang der historischen Bahntrasse) sollte parallel zu dem entstehen, den es bereits im Ostbereich, zwischen Luisenstraße und Jakobinenstraße, gibt.

Ein Hauptweg für Fußgänger

Harald Riedel regte an, mehr Grün zu schaffen, indem man es bei einem Weg belässt und den bestehenden, asphaltierten rückbaut. Zumal das ein Wunsch aus der bisherigen Bürgerbeteiligung war. Das überzeugte den Ausschuss; der durchgängige Weg soll bleiben, der andere nicht.

Plausible Argumente hatten die Grünen auch für ihr Anliegen, bei der Umgestaltung möglichst Kopfsteinpflaster zu erhalten – nicht nur, dass es Teil der historischen Bausubstanz ist; obendrein sorgt es im Sommer für weniger Hitze und lässt mehr Regenwasser ins Erdreich gelangen, zum Wohle der Bäume. Und diese stehen bei der Aufwertung des Quartiers im Mittelpunkt.

Der Baumbestand soll nicht nur erhalten bleiben. An ihm werden sämtliche Maßnahmen ausgerichtet, heißt es von Seiten des Grünflächenamts, das nun die Vorstellungen des Ausschusses ins Gestaltungskonzept einarbeitet.

Mit dem modifizierten Entwurf geht es dann in die Bürgerbeteiligung, die ab März fortgesetzt (coronabedingt als Online-Verfahren) und sich insbesondere um die "Ausstattung" der Grünanlage drehen wird, sei es mit Ruhebänken, Spielgeräten oder "Geschichtsfeldern", die daran erinnern, dass hier einst die Trasse der ersten deutschen Eisenbahn, des "Adlers", verlief.

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