«Wir existieren gar nicht mehr»

21.1.2010, 00:00 Uhr

«Ich empfinde die angestrebte Lösung als vernünftig», sagte Neumann auf Nachfrage, «dass wir nicht dabei sein können, hat mir aber schon Magengrimmen verursacht». Als die Leiter der acht anderen Hauptschulen mit Handzeichen ihr Okay zu einer der Verbundlösungen gaben, die die Pfisterschule schon gar nicht mehr berücksichtigen, stimmten er und Konrektorin Susanne Brogl erst gar nicht mit ab. Von einem «schwarzen Tag» will Neumann nicht sprechen. «Dass wir aber gewissermaßen gar nicht mehr existieren, hat mich schon berührt.» Ganz deutlich sei das geworden, als die Dienstbesprechung der Schulleiter für eine Pause unterbrochen wurde. «Da standen die Kollegen schon in Grüppchen zusammen, um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen, aber wir waren außen vor.»

Dass die Pfisterschule der Hauptschulreform zum Opfer fallen könnte, stand schon eine Weile im Raum. Stadt und Staatliches Schulamt verwiesen immer wieder darauf, dass die Schülerzahlen dort besonders rapide zurückgingen und dass das 111 Jahre alte Gebäude dringend sanierungsbedürftig sei. Mit Protestaktionen kämpften Schüler, Eltern und Lehrer dennoch für den Erhalt ihrer Schule. Zuletzt sammelten sie dafür 2211 Unterschriften.

Wenn es die Pfisterschule ab Herbst nicht mehr gibt, sollen die 165 Schüler auf Mai-, Soldner- und Schwabacherschule verteilt werden. Bürgermeister Markus Braun hat angekündigt, man werde versuchen, auf Wunsch auch ganze Klassen samt Klassenlehrer umzusiedeln. Für Neumann selbst gibt es in Fürth dann allerdings keinen freien Posten. Er wird sich außerhalb der Stadtgrenzen eine neue Schulleiter-Stelle suchen müssen. BIRGIT HEIDINGSFELDER