Vorzeigeprojekt
Wohnungen: In Fürth entsteht das bundesweit höchste Holz-Hybrid-Mietwohnhaus
15.9.2023, 14:05 Uhr
Im Oktober 2022 hat die städtische WBG das erste serielle Holz-Hybrid-Haus im Stadtgebiet auf der Hardhöhe fertiggestellt. Im April 2023 folgte der Baubeginn für zwei weitere Mehrfamilienhäuser in Stadeln. Nun eine weitere Premiere: der Spatenstich in der Komotauer Straße für das erste achtgeschossige Holz-Hybrid-Mehrfamilienhaus mit Mietwohnraum in Deutschland, wie es heißt. Die einzigen vergleichbaren Gebäude in Deutschland befinden sich nach einer Pressemitteilung des Unternehmens in Heilbronn und Berlin (Gewerbe) sowie in Hamburg (Eigentumswohnungen).
Die Kombination der Materialien Beton und Holz spart den Angaben zufolge gegenüber einer herkömmlichen Massivbauweise in Stahlbeton 70 Prozent der Kohlendioxid-Produktion im Bauprozess. Hinzu kommt: Es handelt sich um ein so genanntes Systemhaus, bei dem beispielsweise Bäder als fertige Nasszellen und Außenwandelemente samt Dämmung, Holzfassade, Fenstern und Rollläden einbaufertig geliefert werden. Das spart Zeit beim Bau.
Bei der WBG geht man davon aus, dass der Rohbau noch vor dem Jahreswechsel steht. Die Fertigstellung ist für Oktober 2024 geplant.
Trotz der schwierigen Zeiten
Geschäftsführer Rolf Perlhofer zeigte sich anlässlich des Spatenstichs am Donnerstag „sehr stolz, mit dem jüngsten Projekt eine weitere Vorreiterrolle einnehmen zu können“. Obwohl die Markt- und Rahmenbedingungen in der Bau- und Immobilienbranche angespannt sind, heißt es in der Mitteilung, stelle die WBG Fürth ihre Neubautätigkeit nicht ein. Die Investition beziffert die Firma auf rund 6,3 Millionen Euro, doch gibt es staatliche Zuschüsse aus dem Wohnungspakt Bayern.

Ziel des Bauvorhabens ist es, möglichst viel Wohnraum ohne Flächenverbrauch zu schaffen. Das Vorgängergebäude auf dem Grundstück war in die Jahre gekommen, eine Sanierung weder technisch noch wirtschaftlich sinnvoll, wie es weiter heißt. An die Stelle des Altbaus mit einer Grundfläche von 400 Quadratmetern und acht Wohneinheiten tritt nun auf 323 Quadratmetern ein Neubau mit 24 Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen.
Oberbürgermeister Thomas Jung bezeichnete das Bauvorhaben als „bestes Flächensparmodell“. Mit Blick auf den Wohnraummangel forderte Jung ein Umdenken zugunsten von „Hochhäusern“, versicherte aber zugleich, es werde in Fürth keine Bauten mit 20 Stockwerken geben.
Der künftige WBG-Vorzeigebau mit einer Höhe von knapp 20 Metern gilt formal noch nicht als Hochhaus. Er wird mit einer strombasierten Haustechnik ausgestattet, es wird eine Photovoltaikanlage mit Mieterstrommodell und extensiv begrünte Dächer geben sowie Fahrradabstellanlagen und Imkerkästen.
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