Zirndorf: Landratsamt braucht mehr Personal

17.7.2020, 13:58 Uhr
Zirndorf: Landratsamt braucht mehr Personal

© Hans-Joachim Winckler

16,3 Millionen Euro sind in der für die Gebäudewirtschaft der Kreisliegenschaften zuständigen Abteilung am Landratsamt in den vergangenen Jahren nicht abgerufen worden. Sie wurden für Investitionsmaßnahmen oder Sanierungen, Instandsetzungen und werterhaltende Modernisierungen bereit gestellt. Der Grund: Die Abteilung ist nicht dazu gekommen, die Projekte vorzubereiten und sinnvoll zu begleiten.

Allein bis 2023 sind noch einmal elf Millionen Euro für Unterhaltsleistungen und Investitionen in einer Höhe von 27 Millionen Euro geplant. Mit dem vorhandenen Personal ist das nach Einschätzung des für die Untersuchung beauftragten Instituts für Managementberatung "nicht umsetzbar". Der weitere Aufschub würde die Gebäudesubstanz schwächen. Zu einem späteren Zeitpunkt realisiert, dürften die Maßnahmen erheblich teurer kommen.

Es sei denn, das Landratsamt würde seine Funktion als Bauherr an externe Partner vergeben. Auch Planungen müssten komplett ausgelagert werden, um die angestauten Summen zu verbauen. Den Baupreisindex (zur Messung der Preisentwicklung für Neubau und Instandhaltung von Bauwerken) von vier bis fünf Prozent im Jahr zugrunde gelegt, kämen schnell Summen zwischen 650 000 und 800 000 Euro jährlich zusammen.

Die Kreisverwaltung hat dem Corona-Ausschuss des Kreistages deshalb vorgeschlagen, 2,7 Stellen mehr in der Abteilung für Gebäudewirtschaft zu schaffen. Das käme die Kreiskasse auf 176 000 Euro Personalkosten im Jahr – eindeutig "die wirtschaftlichere Variante" als die weitere Verschiebung der geplanten Baumaßnahmen, wie es in der Sitzungsvorlage heißt.

Oder, in die Worte von Landrat Matthias Dießl gefasst: "Bitte stocken Sie unbedingt das Personal auf, denn die Dinge, die wir uns vornehmen und nicht geschehen, kommen uns teurer als das zusätzliche Personal."

Das Gremium kam der Bitte nicht zu 100 Prozent nach. Nach Einwänden aus der SPD verständigte man sich darauf, auf die Schnelle Architekten für zwei Stellen zu suchen, über die restlichen 0,71 Teilzeitstellen soll im Rahmen der Etatberatungen für 2021 entschieden werden. Gegen die Personalmehrung stimmte Christian Löbel von den Linken.

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