Zirndorfer Seniorenbeirat sucht Nachwuchs

4.12.2018, 04:50 Uhr
Zirndorfer Seniorenbeirat sucht Nachwuchs

© Foto: T. Scherer

Als stellvertretende Vorsitzende des Beirats organisiert und koordiniert sie die Seniorenhilfe. Zehn Aktive zählt Ewert aktuell in ihrem Helferkreis, der älteren Zirndorfern im Alltag zur Hand geht oder auch nur etwas Abwechslung bietet. "Wir waren auch schon doppelt so viele Ehrenamtliche; doch die sind eben auch älter geworden und brauchen teilweise jetzt selbst Hilfe." Drei Herren unterstützen die Runde derzeit, neben Beirats-Vorsitzendem Dieter Sieber ist noch einer, der sehr fit ist, mit von der Partie, der dritte aber schwächle schon etwas, meint Ewert schmunzelnd.

Dabei geht es ihr gar nicht unbedingt um die starke Hand bei handwerklichen Erledigungen, vielmehr um die Man-Power bei der Mobilisierung der Hilfesuchenden. Zumindest bei der gut zwei Zentner schweren Frau, die Sieber unlängst mit einem Kollegen an die frische Luft bringen wollte, taten sich selbst die beiden Männer schwer. Auf dem Hintern, Stufe für Stufe, bugsierten sie die Dame über die Treppe aus dem ersten Stock zur Haustür.

"Ich habe selbst als Krankenschwester gearbeitet", sagt Ewert, "aber wenn ich mit jemandem, der pflegebedürftig ist, zu einem Sparziergang raus oder einkaufen gehen möchte, traue ich mir auch nicht alleine zu, den Rollstuhl über die Treppenstufen aus dem Haus zu hieven. Da wäre es schon gut, wenn jemand mit Kraft mitanpacken würde." Ganz zu schweigen davon, dass sie auf verlorenem Posten stünde, wenn ihr jemand stürzen würde.

Wünschen würde sich Sieber auch etwas mehr Nähe zum Stadtrat, weshalb er und Ewert sich in der jüngsten Sitzung des Gremiums einfanden und berichteten, was sie alles auf die Beine stellen — den Spielekreis zum Beispiel, die Männergesprächsrunde, Nordic Walking für Senioren oder die Wandergruppe, alles Gruppen, die regelmäßig guten Zulauf fänden.

Auf kurzem Weg

Kurz vor der Visite im Zirndorfer Stadtrat war Sieber bei seinen Kollegen in Puschendorf dabei: "Bei der Sitzung war der Bürgermeister anwesend, mit dem waren alle per Du. Als es um ein paar Ruhebänke ging, sagte der Bürgermeister zu, er werde mal schauen, was sich machen lässt." Das laufe dort alles ganz unbürokratisch und über kurze Wege. "Aber womöglich ist Zirndorf mit seinen 25 000 Einwohnern dafür schon zu groß."

Den Stadträten bot Sieber an: "Sie können gern mal bei uns vorbeikommen, eine Tasse Kaffee gibt es immer." Und das gelte für die gesamte Bevölkerung, insbesondere die im Alter jenseits der 50.

Sprechstunde ist immer montags, 13.30 bis 15.30 Uhr, im Nebengebäude rechts vom Rathaus-Haupteingang. Während dieser Zeit ist auch immer jemand unter der Rufnummer (09 11) 96 00 153 zu erreichen. Wer die Initiative "Senioren helfen Senioren" unterstützen möchte, kann sich unter (09 11) 60 22 10 auch direkt an Heidemarie Ewert wenden.

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