Zu trist: Visionen fürs Jugendhaus Hardhöhe

25.8.2018, 16:00 Uhr
Zu trist: Visionen fürs Jugendhaus Hardhöhe

© Foto: Fischer

Sie nennt sich Multifunktionsfläche und ist in erster Linie doch nicht viel mehr als ein Stück asphaltierter Boden hinter einer Lärmschutzwand. Recht trist kommt das Areal daher – und trotzdem ist es ein willkommener Treff für Jugendliche aus der Gegend. Gemeinsam mit dem Jugendhaus Hardhöhe hat sich eine elfköpfige Arbeitsgruppe nun daran gemacht, das Gelände aufzupeppen, für alle Altersgruppen.

Ideen haben die Mädchen und Jungen von der Soldnerschule genügend. Ob sie auch umsetzbar sind, hatten sie meist bereits in internen Diskussionen geklärt. "Wir Erwachsene waren weniger Leiter als Moderatoren", sagt Sebastian Fischer vom Jugendhaus Hardhöhe. Er zeigt sich beeindruckt, mit welcher Ernsthaftigkeit und Vernunft die Jugendlichen sich an ihr Projekt herangearbeitet haben.

Nach der anfänglichen Ideenfindung zeichneten die Jugendlichen Pläne, sie suchten nach passenden Geräten, Möbeln und Pflanzen und kontaktierten schließlich das Grünflächenamt der Stadt. Und weil die Mitglieder der Arbeitsgruppe keine Wünsche aus dem Wolkenkuckucksheim vortrugen, sondern durchdachte Vorstellungen, lag man mit den Behördenvertretern schnell auf einer Wellenlänge, so Fischer. Besonders der Vorschlag, viele der Einrichtungen mobil zu gestalten, stieß auf offene Ohren.

Wie ihr Platz einmal dauerhaft aussehen könnte, haben die AG-Mitglieder dann bei einem Fest präsentiert: Bäume, Sitzflächen, Basketballnetze, Tischtennisplatten, ein Buckelparcours für Fahrräder – aber auch Mülleimer. Was davon Realität wird, bleibt der Entscheidung der Kommunalpolitik überlassen.

Die erste Begegnung mit Verwaltung und Politik empfanden die Jugendlichen jedenfalls als positiv, wie sie berichten. "Wir wurden immer ernst genommen", sagt etwa die 15-jährige Jacqueline Blank. Und der gleichaltrige Jacques Beckmann fand es gut, dass sich die Vertreter des Grünflächenamts bei den Treffen Zeit für ihre Anliegen genommen haben.

Wichtige Öffentlichkeitsarbeit

Eine weitere Erkenntnis, die über das eigentliche Projekt hinausgeht: Partizipation hat oft mit Öffentlichkeitsarbeit und der Beschaffung von Mehrheiten oder Unterstützern zu tun. Das lernten die Schüler unter anderem auf dem Sommerfest der Hardhöhe: An einem Infostand sammelten sie fast 500 Unterschriften für ihr Anliegen.

"Besonders die älteren Anwohner waren überrascht, dass wir bei unseren Plänen auch an sie gedacht haben", erzählt die 14-jährige Alisa Schächterle. Der Platz soll künftig nämlich Treffpunkt für Menschen jedes Alters sein.

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