Zweckentfremdung: Zirndorfer Stadtrat will keine Kontrollen

31.1.2019, 16:07 Uhr
Der Zirndorfer Stadtrat will keine Kontrollen im Punkt Zweckentfremdung von Wohnraum.

© Thomas Scherer Der Zirndorfer Stadtrat will keine Kontrollen im Punkt Zweckentfremdung von Wohnraum.

Denn das bräuchte eine Satzung, die die Nutzung von Wohnraum regelt — und vor allem Personal, das dieses Anliegen auch überwacht. Weder das eine noch das andere wollen Zirndorfs Stadträte, das ergab eine Nachfrage von Bürgermeister Thomas Zwingel in der jüngsten Sitzung. Ihm ging es dabei um ein Stimmungsbild, ob sein Stadtratskollegium es für nötig erachtet, zu überprüfen, ob Wohnraum tatsächlich für Wohnzwecke oder als Büro oder Fremdenzimmer genutzt wird.

Zwar gebe es einerseits eine deutliche Zunahme an Ferienwohnungen im Stadtgebiet, andererseits werde der Ruf nach bezahlbarem Wohnraum immer lauter, beschrieb Zwingel das Spannungsfeld, fragte allerdings im gleichen Atemzug, ob es sich lohne, in die Überwachung "Energie zu stecken".

Pro Tourismus und Gewerbe

Eher nein, bestätigten die Sprecher aller Fraktionen. Konsens war beispielsweise zwischen Zwingel und Udo Nürnberger von der CSU, dass "wir den Tourismus und auch das Gewerbe stärken wollen".

SPD-Sprecher Marcus Spath hätte eher den Wohnraum ins Visier genommen, der über Vermietungsportale wie Airbnb blockiert wird: "Da ist die Rendite dann doch erheblich höher als bei einer regulären Vermietung." Doch derlei fällt kaum ins Gewicht, wie eine stichprobenartige Abfrage von Timo Engemann (Grüne) in dem Internetportal ergab. Er hatte lediglich vier Angebote aus Zirndorf auf Airbnb gefunden.

Einhelliger Tenor im Gremium deshalb: kein Schnellschuss, lieber erst mal abwarten, welche Erfahrungen andere, größere Kommunen damit machen.

Keine Kommentare