Zwist über Fürther Sozialwohnungen hält an

4.10.2019, 06:00 Uhr
Zwist über Fürther Sozialwohnungen hält an

© Archivfoto: Horst Linke

Es werde "die Illusion geschaffen, dass bald alle Bedürftigen eine bezahlbare Wohnung bekommen", halten sie dem Oberbürgermeister vor.

Der hatte erst unlängst die Zahl von 500 Wohnungen mit gesetzlicher Mietpreisbindung in den Raum gestellt, die in den nächsten fünf Jahren in Fürth geschaffen werden. Damit sei angesichts von rund 500 Familien mit geringem Einkommen, die auf der Warteliste der Stadt stehen, "eine Komplettversorgung erreicht", so Jung.

Die Grünen hingegen meinen: Diese 500 Wohnungen decken noch nicht einmal den Bedarf, der durch den Wegfall von bereits existierenden Apartments mit sozialer Bindung entstehe. Nach ihren Informationen werden das binnen fünf Jahren 637 sein. Die Zahl stamme aus einem Bericht der Stadtverwaltung, der im Frühjahr auf einen Antrag der Grünen-Fraktion hin veröffentlicht wurde.

Nach Einschätzung der Öko-Partei wird zudem die Zahl der Wohnungssuchenden steigen, solange die Fürther Bevölkerung weiter zulege und immer mehr ältere Menschen "wegen ihrer geringen Rente auf geförderten Wohnraum angewiesen sind". Sie hält deshalb an ihrer Forderung fest: Es müsse bei Neubauprojekten eine verbindliche Quote für sozialen Wohnungsbau in Fürth eingeführt werden, wie es in Nachbarstädten längst üblich ist. 30 Prozent schweben den Grünen vor.

Bisher wurde nur beschlossen, den Bedarf an sozialem Wohnungsbau bei Projekten standardmäßig abzuklopfen. Der Stadtrat muss demnach gefragt werden, ob ein entsprechender Anteil eingeplant wird und wie groß er ausfallen soll.

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