Für Betriebe: Neustädter Unternehmen nähen Gesichtsmasken

24.4.2020, 16:04 Uhr
Für Betriebe: Neustädter Unternehmen nähen Gesichtsmasken

© Harald Heinlein

Die Firmen "Onlineprinters", "Rummel Matratzen" und "Estella" spendeten der Stadt eine große Anzahl an hochwertigen und wiederverwendbaren Gesichtsmasken. Diese werden ab kommender Woche sukzessive über die Geschäfte in der Innenstadt gegen eine Schutzgebühr von einem Euro verteilt. Die Einnahmen werden für ein soziales Projekt verwendet. Da die Produktion die enorme Nachfrage nur nach und nach bewältigen kann, läuft die Aktion ab Montag langsam an.

Erster Bürgermeister Klaus Meier bedankte sich bei der Übergabe bei den heimischen Unternehmen für ihre "tolle soziale Einstellung und der Bereitschaft, gemeinsam mit der Stadt Neustadt an einem Strang zu ziehen, um die Bevölkerung zu schützen!" Die Anregung zur Beschaffung von Gesichtsmasken für die Bevölkerung war ursprünglich von Stadtrat Bernd Schnizlein gekommen. Daraufhin hatte Bürgermeister Meier bei den heimischen Firmen nach einem Kostenangebot für die Lieferung von Gesichtsmasken.

Als Antwort hatte er die erfreuliche Zusage erhalten, dass sowohl die "Onlineprinters" als auch "Matratzen Rummel" und "Estella" bereit wären, Gesichtsmasken kostenlos zur Verfügung zu stellen. Nach einer Diskussion in der letzten Stadtratssitzung waren sich alle Mitglieder einig, die Masken am besten über die aktuell Not leidende Neustädter Geschäftswelt zu verteilen.

Gemeinschaftsaktion statt künftigem Geschäftsmodell

Benett Burkert als Vorsitzender der Werbegemeinschaft "NEA aktiv" war sofort bereit, die Gemeinschaftsaktion mit dem heimischen Firmen mitzutragen. Klaus Neudecker, zusammen mit seiner Frau Anette Richter - Vertreter von Rummel Matratzen - berichtete bei der Übergabe, dass sein Unternehmen bereits seit März Gesichtsmasken näht. Jedoch betonte er, dass es aufgrund des Lohngefüges im Preisvergleich zu Billiglohnländern sehr schwer sei, Masken herzustellen, gerade auch vor dem Hintergrund eigener Qualitätsvorstellungen. In dem Zusammenhang lobte er seine Mitarbeiter, Näherinnen und Näher, welche diese Produkte wirklich ausschließlich für die Kollegen und die heimische Bevölkerung herstellen, das Unternehmen wird die Masken nicht im freien Verkauf anbieten.

Auch für Sven Kühnl-Blind ist die Produktion von Gesichtsmasken kein zukünftiges Geschäftsmodell, diese werden in erster Linie für die Mitarbeiter und für die aktuelle Aktion der Stadt Neustadt produziert. Übergangsweise werden sie ab übernächster Woche in dem eigenen Shops erhältlich sein.Für die "Onlineprinters" ist der Markenkern in erster Linie das Bedrucken von Materialien. Daraus ergab sich für den geschäftsführenden Vorstand Roland Keppler in der aktuellen Situation natürlich die Herstellung von bedruckten Gesichtsmasken. 90 Prozent davon sind nach seiner Aussage individualisiert, geordert werden sie hauptsächlich von Unternehmen für Kunden und Mitarbeiter, bedruckt beispielsweise mit dem Logo der Unternehmen.

Hoffnung auf zusätzliche Stärkung des Handels

Ein weiterer Teil des Geschäftsmodells ist die Ausweitung des Sortiments auf die Herstellung verschiedener Größen der Masken oder von weiteren Sicherheitsprodukten, welche aufgrund der Pandemie aktuell benötigt werden, speziell auch für den Handel. Doch neben dem nötigen kommerziellen Denken betonte er auch die caritative Aufgabe eines Unternehmens. Neben den gestifteten Gesichtsmasken für die Stadt stellte das Unternehmen diese bereits auch für die Polizei oder die AWO kostenlos zur Verfügung. Auch er betonte seinen Stolz für die Mitarbeiter, die sich in einer "Hauruck- Aktion mächtig ins Zeug gelegt haben, um die erste Lieferung der gespendeten Masken zu produzieren!"

Benett Burkert von der Werbegemeinschaft freute sich über die tolle Aktion, da der Bedarf an Masken nach der Bekanntgabe der Öffnung der Einzelhandelsgeschäfte hier natürlich ungemein groß ist. Er erhofft sich zusätzlich eine Stärkung des Handels. Er rief wie auch die weiteren Teilnehmer dazu auf, neben der Maskenpflicht auch die weiteren Auflagen wie den Sicherheitsabstand oder die Handhygiene weiter zu beachten, um dadurch der Verbreitung des Virus entgegenzuwirken. Ebenso wurde an die Kunden appelliert, nicht zu hamstern, so dass viele Menschen in den Genuss der Masken kommen.

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