Gastro in Corona-Zeiten: Diese Städte erlauben Heizpilze

14.9.2020, 13:11 Uhr
Heizpilze sind in vielen Städten aus Umweltschutzgründen verboten.

© Daniel Karmann, dpa Heizpilze sind in vielen Städten aus Umweltschutzgründen verboten.

Das Coronavirus könnte dem Heizpilz in Bayern zumindest vorübergehend den Weg zurück in die Städte eröffnen. In den meisten der acht Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern im Freistaat wird über eine Lockerung von Verboten nachgedacht, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Hintergrund ist das Bestreben der Kommunen, den Wirten auch in der kälteren Jahreszeit Außengastronomie zu ermöglichen. Sie gilt im Bezug auf den Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus als günstiger. Kritiker sehen die Heizpilze allerdings als klimaschädliche Energieverschwender. Ein Grund, warum sie oft eigentlich auf Freischankflächen verboten sind.

Grünes Licht in drei Städten, fünf diskutieren noch

Insgesamt wird in fünf der acht Städte über Lockerungen nachgedacht, in den drei anderen sind Heizpilze der Verwaltung zufolge erlaubt oder sollen es bald sein. Ein Überblick:

In München ist noch offen, ob der Heizpilz ein Comeback feiern darf. Eigentlich ist er hier laut Auskunft der Stadt nur erlaubt, solange die Sommerzeit gilt. Doch Ende September wird sich der Stadtrat mit dem Thema beschäftigen. Eine Erlaubnis wäre laut Verwaltung "problemlos per Mehrheitsbeschluss" möglich.

In Nürnberg gilt eigentlich ein Verbot von Heizpilzen auf Freischankflächen. Doch eine Lockerung in Corona-Zeiten ist wahrscheinlich. Wirtschaftsreferent und Oberbürgermeister wollen dem Stadtrat vorschlagen, diesen Winter eine Ausnahme zu machen. Eine Anfrage bei der Stadt blieb unbeantwortet.

In Erlangen sind Heizpilze auf Freischankflächen im öffentlichen Raum derzeit nicht erlaubt. Auch hier könnte sich dies aber ändern. "Verwaltung und Politik beraten aktuell, wie die Gastronomie in den Wintermonaten unterstützt werden kann. Auch über das Ob und Wie von Heizpilzen wird zu reden sein", heißt es von der Stadt.

Fürth erlaubt Heizpilze in der Gastronomie. Laut Auskunft der Stadt ist das eine Reaktion auf die Corona-Krise, damit die Gastronomie weiter auf den Außenflächen bewirten kann.

In Würzburg ist ein Aufweichen der Regeln dagegen kein Thema. Heizpilze seien dort zugelassen, heißt es von der Stadt - "unabhängig von Corona".

In Augsburg sind die Heizpilze derzeit weitgehend verboten. Doch auch hier ist eine Lockerung im Gespräch. Voraussichtlich wird die Entscheidung am 24. September im Stadtrat fallen.

Regensburg möchte den Wirten das Aufstellen von Heizpilzen im Winter ermöglichen. Dafür sind laut Auskunft der Stadt noch Satzungsänderungen nötig, die aber bald erfolgen sollen.

Auch in Ingolstadt denkt man darüber nach, das Verbot aufzuweichen. Die Verwaltung prüfe, "wie angesichts der besonderen Situation in diesem Winter mit dem Einsatz von Heizpilzen in der Außengastronomie umgegangen werden soll", heißt es.

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