Gelungenes "Offenes Frühstück" hat alle Erwartungen erfüllt

17.6.2019, 16:55 Uhr
Das "Offene Frühstück" wirkt mit offenen Gedanken nach, mit denen Dietersheims Bürgermeister Robert Christensen, Agatha Ludwig (l) und Veronika Polok verriet, wozu er "gerne einmal Mut hätte".

© Harald J. Munzinger Das "Offene Frühstück" wirkt mit offenen Gedanken nach, mit denen Dietersheims Bürgermeister Robert Christensen, Agatha Ludwig (l) und Veronika Polok verriet, wozu er "gerne einmal Mut hätte".

So konnte sich das Organisationsteam um Dorothea Hübner, Agatha Ludwig und Veronika Polok mit einem engagierten Helferkreis über eine „in vielerlei Hinsicht gelungene Aktion und die damit voll erfüllte Erwartungen“ freuen. So waren viele Menschen verschiedener Herkunft sowie Alt und Jung der Einladung gefolgt, auch Gäste außerhalb des Landkreises und über Franken hinaus gekommen und hatten sich Touristen, darunter ein Ehepaar aus der Schweiß, zur großen Tafel gesellt, „die offen und neugierig auf das Treiben geworden waren“.

„Der TauschRing, das Angebot unserer BücherTauschBörse, die Musik mit ‚Manda & friends‘ vom Hausenhof und der Aktionstisch Buttons, Glücksrad oder Schminken passten gut zum bunten Treiben“, erklärte Dorothea Hübner im rundum positiven Resümee der Aktion im Rahmen des bundesweit ausgerufenen Tages der „Offenen Gesellschaft“.

Zu deren Erfolg hatte auch das sehr reichhaltige Frühstücksbuffet beigetragen, das von vielen Gästen mit vielfältigen Genüssen bereichert worden war, und die Finissage der Ausstellung rund um das Themenspektrum Flucht und Integration hätte den „offenen Tag in Neustadt“ kaum besser beschließen können.

Mit vielen Gedanken der Gäste auf den ausgelegten Impulstafeln klingt dieser nach. Da wurde offen bekundet, dass man bei Themen wie „bei der Wahl mancher Partei“, bei der Organspende oder Elektromobilität ebenso „mit sich gespalten“ sei, wie bei medikamentösen Behandlungen, dem Umweltschutz angesichts von Überproduktion von Wegwerfartikeln oder dem „Wahrheitsgehalt journalistischer Aussagen“. Frieden und Hilfe geben, mehr Zusammenhalt und „aufeinander zugehen“, weniger Neid und Missgunst sowie „mehr Werte wie Liebe, Freundschaft und Hilfe leben“, wurden als Voraussetzungen für eine glücklichere Gesellschaft genannt. Wozu man gerne Mut hätte, regte eine weitere Frage zu vielen Gedanken an. Fremdes zulassen, einfach zuhören oder „mehr auf Andere zugehen“, wurde der Wunsch „mal was Ungewöhnliches tun“.

"Speakers Corner" nötig?

Dass man „Manchen mal gerne die Wahrheit ins Gesicht sagen“, sprach wohl vielen anderen Gästen ebenso aus der Seele, wie die Notiz, „manchen Menschen die Meinung zu sagen, ohne sie zu verletzten“. Sollte man vielleicht in Neustadt einen „Speakers Corner“ einrichten? Mit diesem Wunsch eines Gastes beim „Offenen Frühstück“ könnte sich manch anderer auch seine „wirkliche Meinung“ von der Seele reden, wie dies als ein offenbar besonderes Bedürfnis den Impulszetteln am „Feiertag der Demokratie“ anvertraut worden war.

Da sie als das Faustpfand der freien Meinungsäußerung gilt, sollte sie nach Übereinstimmung in angeregten „Frühstücksgesprächen“ ebenso ganz entschieden vertreten wie ihren Gefahren begegnet werden.

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