Tausende Koffer liegengeblieben: Personalmangel an deutschen Flughäfen

München - Nach zwei Jahren Corona zieht es nun wieder viele Urlauber an den Flughafen. Doch derzeit herrscht dort vielerorts Chaos. Am Münchner Flughafen sind tausende Koffer von Umsteigern liegengeblieben. Der Grund: erhöhter Personalmangel an Flughäfen und bei den Airlines.

Nach zwei Jahren Corona haben die Flughäfen und Airlines ihr Personal noch nicht wieder vollständig aufgestockt, weshalb es zu Verzögerungen und vor allem zu Problemen bei der Verladung von Gepäckstücken kommt. Hinzu kommt, dass die Anzahl der Flüge in den vergangenen Wochen deutlich schneller gestiegen ist als erwartet.

Chaos in München

In München hat das dazu geführt, dass tausende Koffer von Umsteigern nicht rechtzeitig umgeladen werden konnten und die Anschlussmaschinen ohne Gepäck der Passagiere abhoben. Die Besitzer von rund 3000 Koffern warten auch eine Woche nach ihrem Zwischenstopp in München noch auf ihre Gepäckstücke. Wie die Lufthansa am Freitag mitteilte, ist es richtig, "dass seit dem letzten Wochenende rund 3000 Gepäckstücke in München lagern."

Das Zuordnen der Gepäckstücke an die entsprechenden Personen gestaltete sich schwierig. In München übernimmt die Lufthansa diesen Mehraufwand auch für Gepäck, das an anderen deutschen Flughäfen liegengeblieben ist. So etwa die Hälfte der aktuell dort lagernden 3000 Stück. "Wir entschuldigen uns bei unseren Gästen und arbeiten rund um die Uhr mit Hochdruck daran, um Ihnen Ihr Gepäck zuzustellen", teilte die Lufthansa mit.

Kräfte aus der Türkei sollen Abhilfe schaffen

Auf der ministeriumsübergreifenden Pressekonferenz mit Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) in Berlin sagte Bundesinnenministern Nancy Faeser, dass bald Unterstützung kommen solle. "Arbeitskräfte aus der Türkei sollen helfen, das Chaos an deutschen Flughäfen zu beseitigen", verkündete sie. Sie seien erfahren mit der entsprechenden Arbeit und hätten bereits an türkischen Flughäfen gearbeitet.