Eltern aufgepasst

GEW ruft zum Streik auf: Kitas in Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach betroffen

Claudia Urbasek

Lokalredaktion

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17.3.2023, 14:36 Uhr
Am Mittwoch geht wieder Kita-Personal auf die Straße - für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.

© Lars Klemmer, dpa Am Mittwoch geht wieder Kita-Personal auf die Straße - für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.

Eltern sind gefordert: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft zusammen mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen an zahlreichen Orten in Bayern zum Streik auf.

Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen betrifft die Beschäftigtengruppen im öffentlichen Dienst und bei vielen freien Trägern der Sozialen Arbeit. Durch die Streiks werden einige Einrichtungen, insbesondere der Sozialen Arbeit, der Behindertenhilfe und der Kitas, ganz oder teilweise geschlossen bleiben. Auch Verdi ruft parallel zum Streik auf.

Während es in Regensburg, Ingolstadt und München am Dienstag, 21. März, Arbeitsniederlegungen geben wird, sind Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach sowie einzelne Gemeinden in Mittelfranken am Mittwoch, 22. März, betroffen.

Erhebliche Auswirkungen

„Die Streiks werden erhebliche Auswirkungen vor allem im Kita-Bereich haben“, prognostiziert Mario Schwandt, Sekretär für sozialpädagogische Berufe bei der GEW. Aber es gebe keine Alternative, weshalb man bei den betroffenen Eltern um Verständnis werbe. Es sei unabdingbar, gerade bei den Kita-Beschäftigten für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld zu kämpfen. Das Thema frühkindliche Bildung und Erziehung müsse endlich zur Chefsache werden. „Da braucht es mehr als einen Wumms, weil wir sonst eine ganze Generation abhängen.“


Schon jetzt käme das Kita-Personal nicht mehr dazu, die ihnen anvertrauten Kinder so zu fördern, wie sie es eigentlich möchten. „Erzieherinnen verlassen den Beruf, weil die Arbeitsbedingungen zu schlecht sind. Angebote für Kinder müssen gekürzt werden. Der Personalmangel schlägt voll durch. Das spüren die Eltern.“ Die zeigten daher überwiegend Verständnis für die Streiks.

Die ersten sechs Lebensjahre seien entscheidend für die Zukunft eines Kindes, so Schwandt. Komme die Kita-Qualität zu kurz, schlage sich das auch auf die Schullaufbahn nieder. Das wiederum wirke sich auf die gesamte zukünftige Gesellschaft aus.


Die Forderungen der GEW sind: 10,5 Prozent mehr Gehalt/mindestens 500 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie 200 Euro mehr für Azubis, Praktikanten sowie dual Studierende. Dafür wird am Mittwoch demonstriert: Ab 8.30 Uhr am Klinikum Nürnberg Nord für die Behindertenhilfe und AWO und ab 9 Uhr vor der Sebalduskirche für kommunal Beschäftigte (Kita) und andere. Die Demo führt zur Kundgebung auf dem Kornmarkt.

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