Gigant der Lüfte: Der Seeadler ist zurück in Franken

13.2.2020, 14:04 Uhr
Ein majestätischer Anblick: Ein Seeadler beim Beutefang. Auch in der Region gibt es Szenen wie diese wieder öfter zu beobachten.

© imago stock&people Ein majestätischer Anblick: Ein Seeadler beim Beutefang. Auch in der Region gibt es Szenen wie diese wieder öfter zu beobachten.

Der Seeadler, einer der größten Greifvögel Mitteleuropas, ist immer öfter am bayerischen Himmel zu sehen. 16 bayerische Seeadler-Paare hätten im vergangenen Jahr ihren Nachwuchs großziehen können, teilte der Landesbund für Vogelschutz am Donnerstag in Hilpoltstein mit. Die besten Chancen, einen Seeadler zu beobachten, habe man an den Gewässern Nordbayerns, vor allem in der Oberpfalz und in Teilen Frankens. Von den derzeit 23 bekannten bayerischen Revieren liegen den Angaben zufolge einige auch südlich der Donau in Ober- und Niederbayern. Ursprünglich sei der Seeadler weit verbreitet gewesen, heißt es in der Mitteilung weiter.


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Nach seiner Beinahe-Ausrottung in Deutschland durch den Menschen erobere er nun allmählich seinen angestammten Lebensraum zurück und finde auch in Bayern wieder öfter ein Zuhause. "Der Seeadler fühlt sich in verschiedenen Landschaften des Tieflandes wohl, sofern es nährstoff-, fisch- und vogelreiche Gewässer in der Nähe gibt", sagte Miriam Hansbauer, Leiterin des LBV-Artenschutzreferates. "Dort holt er sich seine Hauptnahrung: Fisch. Aber er ernährt sich gerade auch im Winter gern von Wasservögeln und verschmäht auch kein Aas."

Der majestätische Seeadler zähle mit einer Flügelspannweite von zwei bis zweieinhalb Metern zu den größten Greifvögeln Mitteleuropas. Nur Bart-, Mönchs- und Gänsegeier seien größer. "Um einen ausgewachsenen Seeadler von anderen Greifvögeln zu unterscheiden, sind - neben seiner Größe - der eindrucksvolle gelbe Schnabel, der helle Kopf und der weiße Schwanz gute Erkennungsmerkmale", sagte Hansbauer. Unter den Adlern Europas ist der Seeadler der größte. Um 1900 war er in Deutschland fast ausgestorben.

Zum Brutbeginn Mitte Februar ruft der LBV die Menschen auf, Sichtungen von Seeadlern per E-Mail an "adlermeldung@lbv.de" zu melden. (00/0553/13.02.2020)

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