Grüne hoffen auf Erfolg bei Kommunalwahl in Ansbach

6.3.2012, 14:30 Uhr
Gegen Atomkraft - das ist ein entscheidender Programmpunkt der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Jetzt wollen die Grünen bei der Landratswahl in Ansbach und der Oberbürgermeisterwahl in Freising gewinnen

© dpa Gegen Atomkraft - das ist ein entscheidender Programmpunkt der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Jetzt wollen die Grünen bei der Landratswahl in Ansbach und der Oberbürgermeisterwahl in Freising gewinnen

Im Kreis Ansbach kandidiert die Finanzpolitikerin Claudia Stamm als Landrätin, in Freising will der Architekt Karl-Sebastian Habermeyer Oberbürgermeister werden. Beide sagten am Dienstag, dass sie als erstes Ziel die Stichwahl im Auge haben. Auch der Grünen-Landesvorsitzende Dieter Janecek hat ein hochgesteckter Ziel: Er will auf einem vorderen Listenplatz in den Bundestag - erntete deswegen aber gleich Widerworte auf seiner Webseite.

Insgesamt werden an diesem Sonntag sechs Oberbürgermeister und ein Landrat in Bayern neu gewählt. Außerdem eine Reihe erster Bürgermeister in kleineren Städten. Aus CSU-Sicht die größte grüne Gefahr droht in Freising, wo sowohl die CSU als auch die SPD wegen der verbreiteten Stimmung gegen den Ausbau des Münchner Flughafens zu kämpfen haben. Dort treten insgesamt sieben Kandidaten an, davon gleich zwei mit CSU-Parteibuch. Grünen-Kandidat Habermeyer pries sich selbst als authentischen Anti-Flughafen-Kandidaten an: „Wir brauchen in Freising endlich jemand, der den Widerstand auch wirklich ernst nimmt.“

Mutter und Tochter gemeinsam im Landtag

Auch im Kreis Ansbach sehen die Grünen Chancen. Sie erfahre dort aus allen politischen Lagern Unterstützung, sagte Claudia Stamm. Sie sitzt gemeinsam mit ihrer Mutter, Landtagspräsidentin Barbara Stamm, im Landtag – die Tochter für die Grünen, die Mutter für die CSU.

Anders als in Baden-Württemberg sind die bisherigen Anläufe der bayerischen Grünen auf Oberbürgermeister- und Landratsposten bislang gescheitert – zuletzt in der Stadt Landshut und im Landkreis Freising. Grünen-Landeschef-Janecek hat bislang kein hauptberufliches Mandat, will sich aber vor der Bundestagswahl 2014 „für einen vorderen Listenplatz“ auf der bayerischen Grünen-Liste bewerben, wie Janecek auf seiner Internetseite schrieb. Parteifreund Jörg Rupp, Landesvorstand in Baden-Württemberg, schimpfte sogleich: „Ich nehme mal an, du hast dich verschrieben, Dieter“, hinterließ Rupp im Gästebuch. „Ansonsten finde ich eine solche Haltung, die voraussetzt, dass man einen vorderen Listenplatz erhält, schlicht sehr undemokratisch.“ Andere Parteifreunde sprangen Janecek bei: „Vielleicht kann man sich ja auch innergrün und über Flügelgrenzen hinweg mal nicht immer nur das Schlechteste unterstellen? Fände ich auch im Sinne der innerparteilichen Demokratie ziemlich sinnvoll“, schrieb eine Unterstützerin.

1 Kommentar