Abenteuerwald Enderndorf: Parkplatz oder Freizeitattraktion?

10.3.2021, 06:03 Uhr
Abenteuerwald Enderndorf: Parkplatz oder Freizeitattraktion?

© Foto: Jürgen Leykamm

Zum einen könnte das Areal als Behelfsparkplatz dienen, wenn bei großem Andrang der Gäste die Parkflächen allzu knapp werden. Ebenso wäre es denkbar, hier eine Erweiterung des Abenteuerwalds zu verwirklichen, worauf dessen Betreiber Michael Emig hofft. Für was sich hier der Spalter Stadtrat entscheidet, das interessierte auch knapp 20 Besucher, die der Sitzung beiwohnten. Beschlossen wurde in dieser Sache noch nichts.

Als Partner für die mögliche Erweiterung des Abenteuerwalds hat sich der Unternehmer die Firma "inMotion PARK" ins Boot geholt, deren zwei Geschäftsführer Tom Zeller und Kim Kappenberger dem Stadtrat nun den aktuellen Stand der Planung vorstellten. Man wolle mit "naturnahen und nachhaltigen Erlebniswelten" einen Gegenpol zu Freizeitattraktionen wie etwa Disneyland schaffen, berichtete Zeller, der als Beispiel auf eine von seinem Unternehmen bereits verwirklichte "Erlebnisholzkugel" in Steinberg am See verwies.

Turm ohne Stufen

Statt einer Kugel soll bei Enderndorf ein 45 Meter hoher "Erlebnisturm entstehen, der das Thema Hopfen aufgreift. Dies soll "barrierearm" entstehen, da der Turm ohne Stufen auskommt – bei maximal sechs Prozent Steigung. Rutschen, Hängebrücken, Netztunnel und vieles mehr sind an insgesamt zehn bis 15 Stationen geplant. Der Turm werde "der zentrale Anziehungspunkt", erläuterte Kappenberger. Kiosk, Shop und ein Spielplatzbereich runden das Angebot ab.

Der Turm soll künftig auch als Startpunkt für die Zipline dienen, bislang befindet sich der direkt im Abenteuerwald. Falls keine zwei Startstationen genehmigungsfähig seien, will Emig auf den im Wald verzichten, erläuterte er auf Nachfrage.

Abenteuerwald Enderndorf: Parkplatz oder Freizeitattraktion?

© Foto: Jürgen Leykamm

"Wir rechnen im Schnitt mit 300 Besuchern am Tag", führte Kappenberger weiter aus. Da diese vor allem im Frühjahr und Herbst erwartet werden, könne so die Saison verlängert werden. Bei einer Öffnungszeit von zehn Monaten befürchtete Dieter Selz (Landliste) eine "hohe Belastung für Enderndorf".

Einen konkreten Zeitplan gibt es noch nicht, allein das Genehmigungsverfahren werde wohl ein Jahr dauern, davon gehen die Investoren aus. In diesen Prozess sollen die Bürger bewusst mit einbezogen werden, betonte Bürgermeister Udo Weingart. Die Enderndorfer konnten sich bereits mit Hilfe einer Präsentation, die in ihren Briefkasten lag, ein Bild machen, eine Bürgerversammlung soll folgen, sobald es die Corona-Vorgaben zulassen.

Einen kleinen Vorgeschmack auf mögliche Reaktionen von der Bevölkerung gab es bereits in der Sitzung. Einer der – für die Hopfenstadt vielen – Besucher hinterfragte die Nachhaltigkeit eines Projekts, für das eine naturnahe Fläche versiegelt werden solle.

Verkehrsströme leiten

Versiegelt würde die Fläche aber auch, wenn dort ein Behelfsparkplatz verwirklicht würde. Als solcher tauchte das Gelände im ebenfalls in der Sitzung vorgestellten Parkraumkonzept samt Verkehrsüberwachung auf. Damit will Spalt auf die Erfahrungen des letztjährigen Corona-Jahres reagieren, machte Weingart deutlich. Es habe gelehrt, dass es unabdingbar sei, die Verkehrsströme zu leiten.

Für fast 6600 Euro soll deshalb der Kreisverkehr und die Parkverbotszonen auf den Gemeindeverbindungs- und Flurstraßen neu beschildert werden. Die Parküberwachung wird nach den Worten von Bürgermeister Udo Weingart mit knapp 11.000 Euro zu Buche schlagen, wobei mit ihrer Hilfe ja auch mehr Einnahmen erwartet werden. Der Stadtrat stimmte dem Projekt bei einer Gegenstimme zu.

Gleich sechs Stadträte waren dagegen, Mehrkosten beim Bau der neuen Kindertagesstätte in Höhe von fast 18.000 Euro netto – die Grundwasserabsenkung erwies sich aufwendiger als gedacht – zu bewilligen. Im Sinne einer besseren Transparenz mahnte Gabriele Seubelt ein Projektcontrolling für die Baumaßnahme an.

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