Abschied von Laubenzedel und Haundorf

6.2.2019, 06:13 Uhr
Abschied von Laubenzedel und Haundorf

© Horst Kuhn

Nicht nur die beiden Posaunenchöre aus Haundorf und Laubenzedel (Leitung Hermann Roth), ein großer Projektchor, bestehend aus Sängern des Kirchenchors Haundorf, des ehemaligen Kirchenchors Laubenzedel und des Männergesangvereins Laubenzedel (Leitung Anne-Kathrin Jordan) und Organist Thomas Werner, sondern auch die Kinder aus dem evangelischen Kindergarten "Storchennest" mit ihrer Leiterin Christine Schober waren in den Gottesdienst mit eingebunden.

Festlich gestaltete sich der Einzug des Ehepaars Wolff ins Gotteshaus, wo sie von vielen Kirchengemeindegliedern und Ehrengästen aus Kirche, Politik und Wirtschaft erwartungsvoll erwartet wurden. Als Predigttext griffen die beiden Seelsorger das Gleichnis vom aufgehenden Senfkorn aus dem Matthäusevangelium auf: Immer wieder und an ganz unterschiedlichen Stellen habe man in den beiden kleinen Gemeinden das ganz große Wort Gottes spüren, finden, hören können. Manches sei einfach geschehen, geworden und "es ist an uns, darüber zu staunen, wo Gottes große Welt zu finden ist. Wir dürfen vertrauen, wo die Saat gesät ist, da wird es auch wachsen".

Die Entpflichtung aus dem Amt des Seelsorgers für die beiden Kirchengemeinden nahm Dekan Klaus Mendel vor. "Wehmütig nehme man Abschied von den beiden Seelsorgern, die das Wort Gottes, das Evangelium in beiden Gemeinden und im Schuldienst verkündet haben." Für sein zukünftiges Wirken in Wolkersdorf wünschte er dem Paar alles Gute und Gottes Segen.

Noch in der Kirche zogen die beiden Vertrauensleute des Kirchenvorstands, Doris Breit (Laubenzedel) und Werner Kastner jun. (Haundorf), Bilanz über das seelsorgerliche, aber auch gesellschaftliche Leben und Wirken in den Kirchengemeinden. In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten wurden in beiden Kirchengemeinden 205 Kinder getauft, 276 Kinder konfirmiert, 51 Paare getraut und 194 Menschen beerdigt. Darüber hinaus gestalteten beide verschiedene Gottesdienste, Abendmahlsfeiern, Freiluftgottesdienste und Gottesdienste in der Laubenzedler Werkstatt für Mitmenschen mit Behinderung. Als Dankeschön überreichten die beiden Vertrauensleute einen Gutschein für einen Theaterbesuch und einen Ordner, gestaltet von vielen Gemeindegliedern und Gruppen aus den zwei Gemeinden.

Durch die Reihe der vielen Grußwortredner führte Werner Kastner jun. als Moderator. Zu den geflügelten Worten "Der Weg ist das Ziel", eröffnete MdL Manuel Westphal seine Dankesworte. Katharina und Thorsten Wolff seien in den zurückliegenden 20 Jahren mit vielen Menschen einen Weg gegangen. Viele Freundschaften seien geschlossen und deutliche, sichtbare Spuren hinterlassen worden, etwa in der Renovierung der St.-Sixtus-Kirche.

Abschied von Laubenzedel und Haundorf

© Horst Kuhn

In Erinnerung brachte stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Christa Naaß die teilweise persönlichen Begegnungen, da sich zwei Söhne der Wolffs als aktive Fußballer bei der DJK Obererlbach, dem Heimatort von Naaß, mit einbrachten. "20 Jahre sind es nun schon her, als Sie in unsere Kirchengemeinde Haundorf kamen. Manche Kinder, die Sie getauft haben, sind nun schon volljährig", waren die anerkennenden, dankenden Worte. Naaß brachte auch die Begegnungen anlässlich der Haundorfer Kirchweih, bei den Jahresabschlussfeiern der politischen Gemeinde und das Miteinander bei privaten Begegnungen im Laubenzedler Kindergarten "Storchennest" ins Gedächtnis.

Bild vom Pfarrhaus geschenkt

Dass es eine neue Herausforderung für Katharina und Thorsten Wolff ist, den Dienst in Wolkersdorf aufzunehmen, darauf wies Haundorfs 2. Bürgermeister Werner Kastner hin. In den 20 Jahren sei die Familie Wolff in die Gemeinde familiär hineingewachsen, die Kinder Benjamin, Jascha und Marian seien hier groß und erwachsen geworden. Namens der Gemeinde überreichte Kastner zum Abschied ein Bild mit dem Haundorfer Pfarrhaus und der gegenüberliegenden St.-Wolfgang-Kirche, gezeichnet von der Haundorferin Sylvia Kastner.

Stellvertretend für die Stadt Gunzenhausen und Haundorfs Bürgermeister Karl Hertlein bedankte sich Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, der darauf zurückblickte, dass man mit der Sanierung der St.-Sixtus-Kirche in Laubenzedel gemeinsam eine "lange Durststrecke" zu bewältigen hatte. Das Pfarrerehepaar habe einen wertvollen Dienst "für Klein und Groß, Dicke und Dünne und für das Gemeinwohl in beiden Gemeinden geleistet", betonte das Gunzenhäuser Stadtoberhaupt.

Sehr persönlich gehalten waren die Abschiedsworte des katholischen Pfarrers Gerhard Grössl aus Absberg, der auch für Gunzenhausens Pfarrer Christoph Witczak die Grüße übermittelte. Wenn beide nunmehr aus dem langjährigen Dienst verabschiedet werden, so dürfe man von der "Arbeit im Weinberg des Herrn" sprechen. Für das Pfarrkapitel bedankte sich stellvertretend Pfarrer Claus Bergmann. Thorsten Wolff hat seit 2003 als Senior gewirkt und Belange bei Bedarf stets an die "Obrigkeit" weitergeleitet und sich dafür eingesetzt.

Eine gelungene Überraschung war das gemeinsame Auftreten von Thorsten und Katharina Wolff mit der Gunzenhäuser Dekanatsjugendband. Nach der Melodie von "Marmor, Stein und Eisen bricht" wünschten beide im Chor, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist den Kirchengemeinden weiterhin zur Seite stehen mögen.

Am Ende verabschiedeten sich viele Kirchengemeindeglieder persönlich von den zwei Geistlichen, bedankten sich für die langjährige Wegbegleitung und wünschten alles Gute für den Dienst in Wolkersdorf, wo am Sonntag, 3. März, 14 Uhr, in der Christopheruskirche der Einführungsgottesdienst beginnt.

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