Altmühfranken: Aufruf zum "Verschwendungsfasten"

22.2.2020, 06:52 Uhr
Altmühfranken: Aufruf zum

© Bürgerstiftung Altmühlfranken

Vorgemacht haben das im letzten Jahr die Deutsche Umwelthilfe und die Organisation Foodsharing. Mitmachen könne jeder. Denn mit richtiger Lagerung, planvollem Einkauf und kreativer Resteverwertung kann viel erreicht werden, heißt es in der Pressemitteilung der Bürgerstiftung. Die naheliegendste Variante sei es, in der Fastenzeit keine Lebensmittel wegzuwerfen und alles zu verwerten.

Dazu könne auch zählen, die vorhandenen Vorräte aus Speisekammer, Kühlschrank und Gefriertruhe aufzubrauchen, bevor der nächste Einkauf ansteht. Sollten doch Lebensmittelabfälle entstehen, könnte in dieser Zeit auch Tagebuch darüber geführt werden. So bekomme man schnell ein Gefühl für die eigene Verschwendung. Multipliziere man die Summe der weggeworfenen Lebensmittel auf ein Jahr könne verglichen werden, ob man über- oder unter dem Durchschnitt von 75 Kilogramm pro Jahr und Kopf liege.

Eine andere Möglichkeit sei es, sich in der Fastenzeit stärker mit dem Thema Wertschätzung zu beschäftigen. Wie wäre es beispielsweise mit Landwirten oder Direktvermarktern in der Nähe ins Gespräch zu kommen und sich ein eigenes Bild von der Lebensmittelerzeugung zu machen? Dass Bauernhöfe gerade Wertschätzung für ihre wichtige Arbeit vermissten, wurde in den letzten Monaten spürbar. Wer das Thema umsetze, handele auch im Sinne der Nachhaltigkeit: Für die Menge der weggeworfenen Lebensmittel werden ungefähr 30 Prozent der weltweit verfügbaren Anbauflächen unnötig "genutzt".

Ressourcenschonendes Verhalten geht anders, so der Appell der Bürgerstiftung. Auch wer regionale Produkte einkauft, trage dazu bei, dass weniger in der Tonne landet. Durch die kurzen Transportwege sei das Risiko geringer, dass Produkte auf dem Weg beschädigt werden oder schon vor dem Verkauf verderben. Wem das nicht reicht, der könne sich ehrenamtlich bei den Tafeln einsetzen, die seit Jahren nach dem Motto "Verteilen statt Vernichten" arbeiten.

Und auch außer Haus kann man Flagge zeigen: In Restaurants war die Portion zu viel? Dann bitte die Reste für zu Hause einpacken lassen. Auch in Supermärkten oder Unternehmenskantinen stehe es jedem frei zu hinterfragen, was mit übrigen Speisen passiert.

Ganz Altmühlfranken soll ein Bewusstsein für den Wert der Lebensmittel erhalten, selbst gegen die Verschwendung aktiv werden und sein Umfeld inspirieren, lautet der Anspruch der Initiatoren. Die Bürgerstiftung gibt sowohl auf ihrer Homepage als auch auf Facebook regelmäßig praktische Tipps dazu.

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