Altmühltaler Weiderind hat Potenzial

14.8.2019, 15:18 Uhr
Für rund 2000 Weidetiere stehen etwa 1900 Hektar Weide- und etwa 1800 Hektar Grundfutterflächen zur Verfügung.

© Frank Rumpenhorst (dpa) Für rund 2000 Weidetiere stehen etwa 1900 Hektar Weide- und etwa 1800 Hektar Grundfutterflächen zur Verfügung.

Die Potenzialermittlung zum Aufbau einer Regionalinitiative "Altmühltaler Weiderind" ist abgeschlossen. Das positive Ergebnis: In den Landkreisen des Naturparks Altmühltal gibt es eine ausreichende Anzahl von interessierten Landwirten und Handwerksmetzgereien für das Vermarktungsprojekt.

Das stellte Projektleiter Dieter Popp den Vertretern der Landkreise Donau-Ries, Eichstätt, Kelheim, Neuburg-Schrobenhausen, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen sowie Fachleuten aus dem Naturschutz und der Leader-Förderung vor. Das Potenzial lasse sich Popp zufolge konkret in Zahlen ausdrücken: Für rund 2000 Weidetiere stehen etwa 1900 Hektar Weide- und etwa 1800 Hektar Grundfutterflächen zur Verfügung. Möglich wären Schlachtungen von bis zu 70 Weideochsen und 350 Weide-Färsen (weibliche Jungrinder) jährlich. Sollte die Regionalinitiative zur Umsetzung kommen, erwartet Popp sogar noch Zuwächse.

Doch das Projekt hat neben der Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe und handwerklicher Verarbeitungsstätten vor allem auch einen naturschutzfachlichen Aspekt, wie Eichstätts Landrat Anton Knapp als Vorsitzender des Naturparks Altmühltal betont: "Mit diesem Projekt können wir nach dem Altmühltaler Lamm eine weitere Option eröffnen, um über eine nachhaltige Nutzung der Kulturlandschaft unsere naturschutzfachlichen Ziele zu erreichen." Während mit dem Altmühltaler Lamm seit über 20 Jahren eine Offenhaltung der attraktiven Wacholderheiden und Trockenrasen erfolgreich betrieben werde, erwarte er sich für die feuchten Tallagen und die angrenzenden Talhänge, die sich für eine Schafbeweidung nicht eignen, einen ähnlich positiven Effekt über die nachhaltige Rinderbeweidung.

In einer zweiten Projektphase sollen nun die weiteren Schritte hin zu einer Regionalmarke "Altmühltaler Weiderind" erarbeitet werden. Hierzu zählen unter anderem die Festlegung von Produktions- und Verarbeitungsrichtlinien, die Einführung eines Kontrollsystems, die Erarbeitung der Logistikkette, die Ausarbeitung eines Markensystems und die Klärung patentrechtlicher Grundlagen. Wichtig sei auch die Klärung von tierwohlorientierten Schlachtmöglichkeiten.

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