Badewarnung am Altmühlsee bei Gunzenhausen

7.8.2019, 06:01 Uhr
Badewarnung am Altmühlsee bei Gunzenhausen

© Lukas Egner

Laut Umweltagentur, die im Juni ihre Daten zur Qualität europäischer Badegewässer veröffentlicht hat, erhielten 93 Prozent der deutschen Badeseen die Bestnote. Nur sechs deutsche Gewässer sind mangelhaft.

Sowohl am Altmühl- als auch am Brombachsee wurde die Wasserqualität laut EU-Bericht mit "ausgezeichnet" bewertet. Trotz dieser guten Werte musste das Gesundheitsamt schon vor geraumer Zeit für den Altmühlsee eine Badewarnung wegen zunehmend hoher Blaualgen-Konzentration aussprechen.

"Blaualgen" sind eigentlich gar keine Algen, sondern Cyanobakterien. Und sie sind auch nicht blau, sondern grün. Als Laie kann man sie bei geringen Konzentrationen kaum erkennen. Erst in großen Massen werden die Algen als grüne Flächen auf dem Wasser sichtbar.

Aufs Schwimmen verzichten

Dann sollte man – auch wenn keine Badewarnung besteht – davon absehen, dort schwimmen zu gehen. Denn auch bei einer nicht bestehende Badewarnung kann nicht ausgeschlossen werden, dass doch Blaualgen auftreten. Diese können nämlich vom Wind auch an andere Ufer ohne Badewarnung getragen werden.

Aber wie bedenklich oder gar gesundheitsschädlich sind die Blaualgen denn nun?

Badewarnung am Altmühlsee bei Gunzenhausen

© Lukas Egner

Die Bakterien setzten Toxine, also Gifte, frei. "Diese greifen hauptsächlich die Haut und den Magen-Darm-Trakt an, was zu Hautirritationen, Ausschlägen, Erbrechen oder Durchfall führen kann. Solche Komplikationen sind allerdings selten und treten von Mensch zu Mensch unterschiedlich oder auch gar nicht auf", versichert Dr. Carl-Heinrich Hinterleitner, der Leiter des Gesundheitsamts Weißenburg-Gunzenhausen dem Altmühl-Boten.

Für die meisten Menschen seien die Blaualgen ungefährlich. Nur bei Aufnahme größerer Mengen Wasser, zum Beispiel durch versehentliches Schlucken, könne es unangenehm werden.

Bei Kindern und Hunden ist demnach Vorsicht geboten, da sie häufiger Wasser schlucken. Wer trotzdem nicht auf den Badespaß verzichten will, sollte sich aber zumindest nach dem Schwimmen abduschen.

Für die vier Seen in Altmühlfranken, die von der EU untersucht wurden, gibt es derzeit keine Bedenken bezüglich der Wasserqualität. Namentlich sind das Großer und Kleiner Brombachsee, Altmühlsee und Hahnenkammsee. Nur im Seezentrum in Schlungenhof besteht seit dem 22. Juli ein Badewarnung wegen starker Blaualgenentwicklung. Inwiefern diese erhalten bleibt, wird spätestens morgen bekannt gegeben, so Hinterleitner.

Ob der Lieblingsbadestrand von der Plage betroffen ist, findet sich für jeden einzelnen See und jedes Gewässer in der Region unter www.landkreis-wug.de/gesundheit/badegewaesserqualitaet-und-profile.

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