Begehrte Ware auch in Gunzenhausen: FFP2-Masken

15.1.2021, 05:59 Uhr
Begehrte Ware auch in Gunzenhausen: FFP2-Masken

© Foto: Friso Gentsch/dpa

Apotheker Volker Koch und sein Team können für ihr Haus aktuell Entwarnung geben und Zuversicht verbreiten: Sie haben eine ausreichende Menge dieser Schutzmasken geordert, ein Engpass ist bei ihnen nicht in Sicht, aber die Zeiten könnten sich auch wieder ändern.

Auch Koch wurde überrascht von der Entwicklung, die am Dienstag einsetzte. Da hieß es überraschend aus München, dass ab Montag, 18. Januar, FFP2-Masken Pflicht sind beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr. Am Mittwoch wurden weitere Einzelheiten bekannt, etwa dass zunächst eine "Kulanzwoche" gilt, in der noch keine Bußgelder bei Missachten dieser neuen Regelung fällig werden. Klar ist, dass die Nachfrage nach diesen "Schutzmasken mit hoher Schutzwirkung" anhaltend hoch bleiben wird. Erste Meldungen sprachen von einem zeitweisen Ausverkauf in manchen Stellen und hohen Preisunterschieden.


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Apotheker Volker Koch, seine Kollegin Andrea Roth und die Pharmazeutisch-Technische Assistentin Martina Heinrich (alle Engel-Apotheke) verweisen auf den nun feststehenden Kurs des Freistaats. Da gibt es erstens die Absicht, dass sozial Schwache kostenlose FFP2-Masken erhalten werden, und zwar fünf Stück pro Person, bis Ende nächster Woche. Das läuft über die Landratsämter.

Berichtigungsscheine für FFP2-Masken von der Krankenkasse

Zweitens ist auch an über 60-Jährige und chronisch Kranke gedacht. Sie werden zweimal sechs FFP2-Masken bekommen. Entsprechende Berechtigungsscheine erhalten sie von ihrer Krankenkasse. Die Masken selbst sind dann kostenlos, pro Berechtigungsschein müssen zwei Euro zugezahlt werden. Die erste Aktion dieser Art läuft bis zum 28. Februar. Aktion Nummer zwei erstreckt sich vom 16. Februar bis 15. April.

Drittens müssen sich die Bürger selbst darum kümmern, dass sie ab Montag solche Schutzmasken haben. Eine Quelle ist die Apotheke um die Ecke, aber man kann sich natürlich auch in Drogerien und Supermärkten bedienen oder übers Internet kaufen. Es ist von einem Einzelpreis bis zu 4,95 Euro die Rede.

Dieses Niveau besteht nicht für die Engel-Apotheke. Dort ist man froh, einen günstigen Einkaufspreis "erwischt" zu haben, und den gebe man an die Kunden weiter. Überhaupt wolle man mit den Masken nicht das große Geschäft machen, man verlange letztlich einen Unkostenpreis.


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Entscheidend sei, den Kunden eine günstige, verlässliche und zertifizierte Ware anbieten zu können. Volker Koch: "Da kommen derzeit viele Angebote bei uns rein." Man könne zum Glück auf zuverlässige Handelspartner zurückgreifen. Ein Engpass sei nicht zu erkennen. Nach jüngsten Berichten sei allerdings nicht auszuschließen, dass bei der notwendigen Fliesbeschichtung der Schutzmasken eine Knappheit eintreten könnte.

Kritik an der Vorgehensweise im Dezember

Die FFP2-Masken hatten bereits im alten Jahr für Schlagzeilen gesorgt. Ab dem 15. Dezember lief eine Verteilungsaktion in den Apotheken. Menschen, die 60 Jahre und älter waren, und chronisch Kranke waren berechtigt, sich drei kostenlose Masken abzuholen. Die langen Warteschlangen vor einigen Apotheken sind noch in frischer Erinnerung. Und über den Verdruss, den das lange Warten in der Kälte mit sich brachte, war auch das Apothekenpersonal nicht glücklich.

Der kaufmännische Aspekt bei den Apotheken habe einen immer höheren Stellenwert, merken Volker Koch und Andrea Roth allgemein an. Da müsse man sich kümmern und viel Arbeit hineinstecken. Trotz aller Bemühungen erscheine es immer schwieriger, sich gegen den (ausländischen) Versandhandel zu behaupten. Dieser habe eben nicht die Zwänge, denen die stationären Apotheken unterlägen.

Diese Ungleichheit habe bereits unter der rot-grünen Bundesregierung eingesetzt. Von der aktuellen Politik erwarten die Vertreter der Engel-Apotheke eine bessere Kommunikation und vielleicht einen Tag mehr Vorlaufzeit, um sich über die Bestimmungen kundig zu machen. Volker Koch: "Das meiste erfahren auch wir über die Zeitung."

Beratungsservice garantiert

Katrin Binkert aus Weißenburg ist die Sprecherin der Apotheker im Landkreis. Sie geht davon aus, dass sie und ihre Kollegen genügend Masken bevorratet haben, um den Bedarf decken zu können. Die Preise, die die Apotheken verlangen, hält sie nicht für überteuert, sondern für "angemessen".


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Ihrer Erfahrung nach benötigten gerade ältere Kunden eine Beratung, wie man die Maske richtig aufsetze und pflege. Apotheker würden den Kunden genau erklären, dass man die FFP2-Masken nicht waschen dürfe und maximal 20 Stunden, natürlich mit Pausen und vollständiger Trocknung, tragen dürfe. Zudem sei in Apotheken garantiert, dass die verkauften Masken die erforderliche Zertifizierung haben.

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