Bei der Kirchweih gibt es zwei Neuerungen

10.9.2014, 22:00 Uhr
Bei der Kirchweih gibt es zwei Neuerungen

© Wolfgang Dressler

Man darf aber hinzufügen, dass der Reigen der Kerwa-Veranstaltungen inoffiziell bereits begonnen hat – mit der Bierprobe letzte Woche – und es am Donnerstag weiter geht mit dem Aufstellen des Kerwabaums durch die Buam und Madli am Eingang zum Festplatz. Das Volksfest ist ein wahrer Veranstaltungsmarathon, an dem viele beteiligt sind. Der „normale“ Gast braucht sich darum wenig Gedanken zu machen. Er darf sich ganz einfach auf die „fünfte Jahreszeit“ freuen, die diesmal vom 13. bis 21. September dauert.

Die Kirchweih ist eine städtische „Angelegenheit“, die im Rathaus sehr ernst genommen wird und stets eine längere Vorbereitungszeit braucht. Die Stadt wiederum verlässt sich bei der Ausrichtung auf ihre Vertragspartner. Für das Bierzelt – genau genommen muss man Festhalle sagen – ist wieder der Kitzinger Unternehmer Oliver Höhn zuständig, der mit der Tucher-Brauerei kooperiert. Als Festplatzorganisatoren treten auch diesmal Klaus und Timo Zöllner aus Öhringen auf. Neu ist, dass Bürgermeister Karl-Heinz Fitz eine Premiere erlebt. Die Kirchweih kennt er natürlich als Bürger, Stadtrat und 2. Bürgermeister. Seit dem 1. Mai 2014 im neuen Amt, trägt er nun auch für das Fest die letzte Verantwortung. Das gehört einfach zu seinem „Geschäft“. Wobei sich Fitz auf Wolfgang Eckerlein verlassen kann, den Leiter der Tourist-Information. Bei ihm laufen auch in diesem Jahr die Kirchweih-Fäden zusammen.

Die Kirchweih soll und muss im Grunde so bleiben, wie sie immer ist und wie sie jeder schon erlebt hat. Das ist Eckerleins Credo, und damit liegt er genau richtig. Das heißt aber nicht, dass Veränderungen, Verbesserungen tabu sind. Lange vor dem Festtermin setzen sich die Verantwortlichen zusammen und erwägen, welche Stellschrauben gedreht werden könnten, um das Programm noch attraktiver zu gestalten, Neuerungen einzubauen, weniger Gutes zu beenden. „Das Grundgerüst bleibt, daneben wollen und müssen wir mit der Zeit gehen“, stellt Wolfgang Eckerlein fest.

Programm am Wochenende

Die Tradition wird am Eröffnungssamstag am 13. September ganz hoch gehalten. Der Tag beginnt mit einer ökumenischen Andacht in der Stadtkirche (14 Uhr). Es folgt ein Standkonzert der Jugendkapelle auf dem Marktplatz. Der eigentliche Auftakt erfolgt ab 15 Uhr, und dabei wird der neue Gambrinus Klaus Carl die Blicke auf sich ziehen. Das gestandene Mannsbild darf huldvoll auf die Besucher blicken. Später wird in der Festhalle der Bieranstich vollzogen. Der Gambrinus darf und soll im weiteren Verlauf des Tages und des gesamten Festes den Kontakt mit den Gästen pflegen, es wird ein Biergott zum Anfassen sein.

Ein weiteres Highlight ist am Sonntag, 14. September, nach dem feierlichen Gottesdienst (9.30 Uhr), das Jubiläum „90 Jahre Schäfertanzgruppe“. Ab 14 Uhr zeigen die Paare ihre Figuren. Dieses Event werden sich sicherlich viele nicht entgehen lassen, zumal es nur alle paar Jahre stattfindet. Karl Hummel wird dem Publikum erläutern, was es mit den verschiedenen Tänzen auf sich hat. Bereits ab 13.30 Uhr erklingen Alphörner auf dem Marktplatz. Am Abend lockt noch die Wahl des Radio-8-Kerwamadlas ins Bierzelt (ab 18 Uhr).

60 Gruppen beim Festzug

Mit der Beteiligung am großen montäglichen Festzug am 15. September kann die Stadt wieder sehr zufrieden sein. Über 60 Gruppen und Kapellen aus Stadt und Umland werden sich unter dem Motto „Vive la France“ durch die Innenstadt (14 Uhr) bewegen. Der Zug ist durchaus eine Herausforderung, denn jedes Jahr gibt es ein anderes Motto. Wolfgang Eckerlein kann bereits versprechen, dass diesmal der französische Einfluss sehr stark sein wird.

Letztes Jahr waren Jubiläumsehepaare eingeladen, am Montag kostenlos Riesenrad zu fahren. Diesmal machen es die Zöllners möglich, dass „alle Gunzenhäuser, die an der Kerwa geboren sind“, wieder in diesen Genuss kommen. Man ist nicht kleinlich: Als Geburtstage gelten der 7. bis 21. September. 680 Personen kommen dafür in Frage, weiß man im Rathaus. Sie sollen sich am Montagabend um 19.30 Uhr am Riesenrad einfinden (Ausweis mitnehmen).

Der Dienstagabend, 16. September, steht im Zeichen der Sparkasse. Für die Show mit Ireen Sheer und Patrick Lindner (18.30 Uhr) darf mit einem vollen Haus gerechnet werden. „Eine schöne Veranstaltung, die der Kirchweih guttut“, kommentiert Wolfgang Eckerlein. Die Zeiten, als der „Problem-Dienstag“ für Enttäuschung sorgte, sind zum Glück vorbei.

Bewährtes steht am Mittwoch, 17. September, an. Zunächst bekommen wieder behinderte und bedürftige Mitbürger die Möglichkeit, sich kostenlos auf dem Festplatz zu vergnügen. Klaus und Timo Zöllner führen hier eine gute Tradition fort. Auch die Kerwabuam und -madli werden aktiv sein und Bewohner des Seckendorff-Heims betreuen. Am Abend wird auf den Altmühlwiesen das Brillant-Feuerwerk gezündet (etwa 22 Uhr). Es wird wie immer ein Anziehungspunkt sein.

Ladies-Night am Donnerstag ab 19 Uhr

An den ermäßigten Preisen der Fahrgeschäfte am Donnerstagnachmittag, 18. September,  wird festgehalten. Es ist der Tag der Familie. Neu: Die Ermäßigung gilt nun den ganzen Abend bis zum Schluss, nicht mehr nur bis 19 Uhr. Der Abend der Vereine, Verbände und Organisationen schwächelte zuletzt unverkennbar in der Festhalle. Er wird ganz einfach gestrichen. Dafür hat sich Festwirt Höhn etwas Neues einfallen lassen: Es gibt eine „Ladies-Night“ (19 Uhr). Das Festzelt soll dann in weiblicher Hand sein. Jede Besucherin erhält ein kleines Präsent, und die Getränkeauswahl ist auf den fraulichen Geschmack abgestimmt. Für Stimmung wird die Kapelle „Midnight-Ladies“ sorgen. Man darf gespannt sein. Im Übrigen wird es kein Hausverbot für Männer geben ...

Der Freitag, 19. September, steht wie immer im Zeichen des Abends der Firmen, Betriebe und Behörden. So mancher Chef wird seiner Belegschaft einige Runden spendieren. Die Musikauswahl an den Freitagen konnte in den letzten Jahren nicht immer überzeugen. Diesmal hat der Festwirt die allseits beliebten „Störzelbacher“ verpflichtet, und dafür erhält Oliver Höhn ein dickes Lob von Wolfgang Eckerlein: „Eine gute Geste.“ Die „Störzelbacher“ werden nur pausieren, wenn der Kerwabaum für einen gemeinnützigen Zweck versteigert wird.

Kärwa-Endspurt

Der Samstag, 20. September, läuft dann im normalen Rahmen ab. Freuen kann man sich auf das Finale im Kerwabaum-Klettern (ab 20 Uhr) mit anschließender Siegerehrung.

Am Sonntag, 21. September, wird ab 10 in der Festhalle geboxt. Der TV Gunzenhausen bekommt es mit einer hessischen Auswahl zu tun. Nach dem guten Besuch an der Boxveranstaltung 2013 darf man hoffen, dass sich diese Veranstaltung etabliert hat. Der Nachkirchweihmarkt wird ab 11 Uhr viele Gäste in die Innenstadt ziehen. Der letzte Kerwa-Abend sieht keine Verlosung mehr vor, sondern die „1. Altmühlfränkische Witzemeisterschaft“.  Dazu musizieren die Wolframs-Eschenbacher Wirtshaussänger.

Wolfgang Eckerlein verteilt Vorschusslorbeeren für Oliver Höhns Festhalle. Die Dekoration soll noch schöner werden. Auch die Auswahl der Musikkapellen ist vielversprechend. Eckerlein verweist auch auf das von Horst Gruber betriebene Weinzelt (wo Spalter Bier ausgeschenkt wird). Dort steigt am Montag, 15. September, erstmals ein Country- und Linedance-Abend (19 Uhr). Der Anstoß dazu kam von den Linedancern des FC Gunzenhausen.

Zurück zu den inoffiziellen Kerwa­veranstaltungen. Wer will, kann sich auch am Freitag, 12. September, im Gasthof Arnold in Stimmung bringen, wenn der „gewichtigste“ Gunzenhäuser gesucht wird.

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