Badewarnungen und Verbote

Blaualgen im Fränkischen Seenland: Hier müssen Badegäste aufpassen

Isabel-Marie Köppel

Lokalredaktion Gunzenhausen

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7.9.2022, 14:57 Uhr
Blaualgen waren ein Dauerthema im Sommer 2022: Dieses Foto wurde am 21. August 2022 am Seezentrum Schlungenhof  aufgenommen.

© Isabel-Marie Köppel, NN Blaualgen waren ein Dauerthema im Sommer 2022: Dieses Foto wurde am 21. August 2022 am Seezentrum Schlungenhof  aufgenommen.

Im Sommer hat es am Altmühlsee und auch am Kleinen Brombachsee immer wieder Badewarnungen und teilweise sogar Badeverbote gegeben. Zuletzt waren die Seezentren Schlungenhof, Muhr am See und Wald betroffen - auch am Seezentrum Absberg-Seespitz am Kleinen Brombachsee sprach das Landratsamt eine Warnung aus. Die erste Badewarnung erfolgte heuer am 8. Juli.

Die Situation in einem Gewässer kann sich - vor allem wegen des Windes - schnell verändern. Wo genau sich die Blaualgen verdichten und wo das Baden relativ ungefährlich ist, kann auf der Homepage des Landkreises eingesehen werden. Hier sind alle Informationen rund um die Wasserqualität im Fränkischen Seenland aufgeführt. Tipp: Nach dem Anklicken eines Seezentrums bis zum Ende scrollen, erst da wird über eine Badewarnung informiert, falls eine vorliegt.

Das ist bei Blaualgen zu beachten

Die Behörde erklärt auf ihrer Homepage, dass das Blaualgenvorkommen an der "starken grünlichen Trübung, Schlierenbildung und der verminderten Sichttiefe von unter 1 Meter zu erkennen" ist. Blaualgen - der Name ist etwas irreführend, da es sich eigentlich um Cyanobakterien handelt, die auch eher grünlich sind - können zu gesundheitlichen Problemen führen. "Besonders beim Schlucken von Wasser an mehreren Tagen hintereinander besteht Gesundheitsgefahr", klärt das Landratsamt auf.

Es gilt zu beachten:

  • Beim Schwimmen vermeiden, Wasser zu schlucken.
  • Den Aufenthalt im Bereich sichtbarer Schlieren vermeiden: Das gilt vor allem für Kinder und Kleinkinder, die besonders gefährdet sind.
  • Beim Auftreten von Gesundheitsstörungen nach dem Baden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot oder Hautreizungen sollte ein Arzt aufgesucht und dies dem Gesundheitsamt gemeldet werden.

Cyanobakterien bilden einen Giftstoff namens Miocrocytin, der die Haut und die Schleimhäute reizen kann. Bei manchen Menschen kann der Kontakt mit einer hohen Konzentration von Blaualgen auch Bindehautreizungen und Ohrenschmerzen auslösen.

Vorsicht auch bei Hunden

Noch ernstere Folgen drohen, wenn man größere Mengen von belastetem Wasser verschluckt. Die Giftstoffe können zu Übelkeit und Erbrechen und in schlimmeren Fällen auch zu Magen-Darm-Entzündungen und krankhaften Veränderungen der Leber führen.

Auch warmblütige Tiere wie Hunde können ernsthaft erkranken oder sogar sterben, nachdem sie in einem mit Blaualgen kontaminierten See Wasser geschluckt haben. Deshalb sollten Halter sie von betroffenen Gewässern unbedingt fernhalten.

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