Brombachsee: Auf Wägemann folgt Westphal

11.5.2020, 17:31 Uhr
Brombachsee: Auf Wägemann folgt Westphal

© Jürgen Eisenbrand


Denn: Der Weißenburger CSU-Politiker absolvierte seine letzte Sitzung als ZVB-Vorsitzender, und mit ihm verließen auch zwei langjährige Verbandsräte das Gremium: der Haundorfer Bürgermeister Karl Hertlein und sein Pfofelder Kollege Willi Renner, die bei den Kommunalwahlen im März nicht mehr angetreten waren. Für sie rückten ihre Nachfolger im Rathaus, Christian Beierlein (Haundorf) und Reinhold Huber, auch beim ZVB nach.
Vor der Wahl seines Nachfolgers als Zweckverbandsvorsitzendem war es Wägemann ein Anliegen, sich für die „immer sehr gute, zielgerichtete Zusammenarbeit“ in dem Gremium zu bedanken. Es habe stets ein „gutes Klima“ geherrscht, „nie hitzige Debatten“ gegeben – und „meist einstimmige Beschlüsse“. Niemand habe in den Verbandsversammlungen „Fensterreden gehalten“, alle hätten „auf einer sehr professionellen Basis“ gehandelt und – neben dem Wohl der eigenen Gemeinde – auch stets das gesamte Gebiet im Auge behalten.
Deshalb, so der scheidende Vorsitzende, der erstmals 1996, damals als Vertreter des Bezirks, dem Gremium angehört hatte, sei es auch möglich gewesen, am Brombachsee „viele Projekte umzusetzen. Beispielsweise in den letzten Jahren die Wakeboard-Anlage bei Absberg, das Floating Village bei Ramsberg und den erst vor wenigen Tagen vorgestellten neuen Spielplatz bei Enderndorf.
„Wir haben uns miteinander gut angestrengt“, zog Wägemann ein positives Resümee. Und lobte auch die Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach (WWA), dem Tourismusverband Fränkisches Seenland, der ZVB-Verwaltung sowie der Hafenmeisterei und der Kläranlagen-Crew, die die Abwasserreinigung für die Gemeinden rund um den Brombachsee übernimmt.

Brombachsee: Auf Wägemann folgt Westphal

© Jürgen Eisenbrand

Als vorletzte Amtshandlung verabschiedete Wägemann sodann die Verbandsräte Renner und Hertlein, die dem Gremium jeweils 24 Jahre lang angehörten – „eine beachtliche Zeit“, wie er befand. Und für die er sich mit einem geistigen Getränk aus dem Hause „Echt Brombachseer“ und jeweils zwei Gutscheinen für einen Brunch auf der MB Brombachsee bedankte.
Wägemanns letzter offizieller Akt war die Leitung der Wahl seines Nachfolgers – die erwartet schnell und einstimmig über die Bühne ging: Sein Nachfolger im Landratsamt, der CSU-Mann Manuel Westphal, beerbt ihn auch auf dem ZVB-Chefsessel; er erhielt alle 164 Stimmen, die die Verbandsräte gemäß ihrem jeweiligen finanziellen Anteil am Etat abgeben konnten.
Per Handzeichen erfolgte anschließend ebenso einstimmig die Bestellung der Mitglieder des Rechnungsprüfungsausschusses: Helmut Schmaußer (Bürgermeister Absberg) wurde als Vorsitzender bestätigt, Udo Weingart (Spalt) und Christian Beierlein komplettieren das Trio, Reinhold Huber fungiert als Stellvertreter.
Als Westphal und Wägemann sodann symbolträchtig die Plätze getauscht hatten, war es am Nachfolger, seinen Vorgänger zu verabschieden. Westphal dankte seinem Parteifreund für die geleistete Arbeit, die unter anderem im Absberger Wohnmobilstellplatz, dem „Leuchtturmprojekt Floating Houses“ und im Seecampingplatz Langlau sichtbar werde.
Auch Thomas Keller, Leiter des WWA, verteilte reichlich Lob: „Ich bin zwar erst seit fünf Jahren Behördenleiter, „aber schon im Umweltministerium in München ist mir der Name Gerhard Wägemann aufgefallen.“ Denn ihm sei es tatsächlich gelungen, dem damaligen Umweltminister Markus Söder das Geld für ein Windgutachten „aus dem Kreuz zu leiern. Und da dachte ich mir: Das ist ein Landrat, der weiß, was er will“.
Wägemanns großes Plus sei „die menschliche Nähe“ zu den Behörden und ihren Mitarbeitern. So könne man gegenseitiges Verstehen und Verständnis erzeugen, „und das ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Arbeit“. Und als ihm der WWA-Leiter – wie zuvor schon Nachfolger Westphal – ein kleines, hochprozentiges Abschiedsgeschenk überreichte, da glitzerte es verräterisch hinter Wägemanns Brillengläsern.

 

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