Gebäude aus dem Jahr 1583

Café Emil am Heidenheimer Marktplatz eröffnet

23.10.2021, 07:20 Uhr
Das Café "Emil" in Heidenheim hat seine Pforten geöffnet. Vor dem sanierten Gebäude aus dem Jahr 1583 lädt bei schönem Wetter eine Terrasse zum Verweilen ein.

© Marianne Natalis, NN Das Café "Emil" in Heidenheim hat seine Pforten geöffnet. Vor dem sanierten Gebäude aus dem Jahr 1583 lädt bei schönem Wetter eine Terrasse zum Verweilen ein.

Bürgermeisterin Susanne Feller und ihr Ehemann Ulli Guthmann haben das Haus komplett saniert und nun das Café „Emil“ eröffnet. Mit dem Namen hat es eine besondere Bewandtnis: Bäckermeister Emil Höhenberger träumte in den 1980-er Jahren davon, dass eine seiner drei Töchter die Bäckerei um ein Café bereichert, es gab auch bereits Umbaupläne. Doch daraus wurde nichts, die drei Mädels haben sich anderweitig orientiert. Der Name des neuen Cafés ist eine Reminiszenz an den früheren Besitzer, erläutert Guthmann.

Die sozialen Kontakte vermisst

Der Metzgermeister hatte schon immer ein Auge auf das Haus am Marktplatz 2 geworfen. Doch erst in jüngster Vergangenheit bot sich tatsächlich die Chance zum Kauf. Susanne Feller hatte derweil ihr Hahnenkamm-Café coronabedingt schließen müssen.


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Gleichzeitig war klar, dass das Gebäude vor einer Wiedereröffnung dringend renoviert werden müsste, doch bei genauerer Betrachtung war es dem Ehepaar mit allein 600 Quadratmetern Wohnfläche und der Gaststätte mit 75 Plätzen eigentlich zu groß.

Susanne Feller und Ulli Guthmann haben viel Arbeit in die Sanierung der ehemaligen Bäckerei Höhenberger gesteckt. Der Name ihres neuen Cafés ist eine Reminiszenz an den ehemaligen Bäckermeister Emil Höhenberger.

Susanne Feller und Ulli Guthmann haben viel Arbeit in die Sanierung der ehemaligen Bäckerei Höhenberger gesteckt. Der Name ihres neuen Cafés ist eine Reminiszenz an den ehemaligen Bäckermeister Emil Höhenberger. © Marianne Natalis, NN

Zunächst war Susanne Feller, die das Hahnenkamm-Café 15 Jahre betrieben hatte, ja auch ganz froh darüber, endlich mal ein freies Wochenende zu haben. Doch schnell merkte die 57-Jährige, dass ihr die Gäste fehlen. Auch Ulli Guthmann vermisste nach Schließung seiner Metzgerei – seine Produkte können sich die Heidenheimer seitdem rund um die Uhr in einem Automaten holen – die sozialen Kontakte.

Flair des historischen Gebäudes erhalten

Mit dem Kauf der ehemaligen Bäckerei ergaben sich die Möglichkeit, ganz neu und ein bisschen kleiner anzufangen. Unterstützt von Guthmanns Sohn Maximilian, der sich in seiner Freizeit um die Installationen und mehr kümmerte, sanierte das Ehepaar das Gebäude, das 1583 erbaut wurde. Sämtliche Leitungen, die Heizung, die sanitären Anlagen und die Dämmung wurden erneuert, für das Café aus einem Fenster eine Tür zur sonnigen Terrasse geschaffen. Dabei haben Susanne Feller und Ulli Guthmann Wert darauf gelegt, den Flair des historischen Gebäudes nicht zu zerstören, so wurden beispielsweise die alten Türstöcke beibehalten, auch wenn sie teilweise schief sind und recht niedrig. In der früheren Backstube hat unter anderem die Küche ihren Platz gefunden.


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In den schön hergerichteten drei Gasträumen finden nun bis zu 37 Besucher Platz. Ihnen werden – zunächst nur von Freitag bis Sonntag – neben selbstgebackenen Kuchen und Eisbechern auch kleinere Speisen angeboten und sonntags gibt es Frühstück. Die Pizza darf natürlich nicht fehlen, sie wird – gebacken im nagelneuen Pizzaofen – jeden Freitagabend serviert. Darüber hinaus können dort Familienfeiern, Vereinssitzungen und andere Treffen durchgeführt werden.

Das Café ist Freitag von 14 bis 22.30 Uhr, Samstag von 14 bis 18 Uhr und Sonntag von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet.