Center Parc: Freie Wähler waren vor Ort

10.9.2020, 12:02 Uhr
Center Parc: Freie Wähler waren vor Ort

© Freie Wähler

Ihre Ausgangslage: Vor einer abschließenden Bewertung des Projekts sei es unerlässlich, sich sachlich angemessen über belastbare Argumente und Fakten kundig zu machen, bevor man in die öffentliche Diskussion einsteigen und entsprechende Entscheidungen treffen könne. In den vergangenen Wochen sei viel geschrieben und diskutiert worden über die mögliche Ansiedlung eines Center Parcs auf dem ehemaligen Muna-Gelände bei Langlau. Vor allem die Spekulationen, die in Leserbriefen und Pressemitteilungen in widersprüchlichsten Varianten auftauchten, hätten bislang nicht zur Versachlichung des Themas beigetragen.


Grüne wettern gegen Center Parcs


Die Delegation der Kreistagsfraktion und von "Freien" aus einigen Stadt- und Gemeinderäten erfuhr in Leutkirch (Baden-Württemberg), dass die dortige Anlage, in etwa von der Größe des bei Langlau geplanten Parks, 2018 in Betrieb genommen wurde. Im Gegensatz zur Situation in Weißenburg-Gunzenhausen erfolgte im Allgäu im Vorfeld durch die Politik eine frühzeitige Bürgerinformation und Beteiligung der politischen Gremien.

Center Parc stärkt einheimische Wirtschaft

Die Besucher aus Mittelfranken wollten vor allem Informationen unbeeinflusst von offiziellen Vertretern des dortigen Center Parcs sammeln, weswegen ihr Besuch über die Freien Wähler Leutkirch vor Ort vorbereitet wurde. Man suchte bewusst den Kontakt zu Bürgern, dem Einzelhandel, der Gastronomie, der Jägerschaft und der Landwirtschaft, dem Forst sowie regionalen Leistungsträgern und erfuhr viel über die Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen, die regionale Wertschöpfung und über den Stellenwert des Leutkirchener Center Parcs für die Region.


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Die durch die Ansiedlung von Center Parcs ausgelösten positiven Impulse für den Arbeits- und Beschäftigungsmarkt sowie die Stärkung der einheimischen Wirtschaft vor allem durch den Ganzjahresbetrieb mit erheblichen Umsatzsteigerungen beeindruckten die Besucher aus dem hiesigen Landkreis, stehen diese Aussagen doch den vielfach geäußerten Spekulationen entgegen, so Josef Miehling, der Vorsitzende der FW-Kreistagsfraktion.

Die wohl wichtigste Aussage lautete, dass die durch Center Parcs im Vorfeld gemachten Zusagen allesamt eingehalten worden seien und durch die gemeinsamen Abstimmungsgespräche unter anderen auch mit dem Naturschutz, den regionalen Handels- und Wirtschaftsverbänden und Abteilungen der städtischen Einrichtungen habe man "vieles erreichen können, was man vorher möglicherweise für nicht machbar gehalten hatte".

Keine kategorische Ablehnung der Ferienanlage

Zusammenfassend stellt Miehling fest: Die beteiligten Gruppierungen und die Menschen in Leutkirch zeigten sich gegenüber dem kommunalen Projekt "kritisch aufgeschlossen". Die Freien Wähler gewannen den Eindruck, dass keine kategorische Ablehnung vorherrschte, vielmehr wurden kritische Positionen bewusst in eine gemeinsame Planung und Durchführung eingebracht, um so eine möglichst gute und für viele Bürger verträgliche Integration der Ferienanlage zu erreichen.

Center Parc: Freie Wähler waren vor Ort

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Die Freien Wähler wollen die nächsten Wochen nutzen, um die gewonnenen Erkenntnisse in ihre Abwägung einfließen zu lassen. Es sei aber bereits jetzt schon erkennbar, dass es eine krasse Ablehnung des Projektes durch die FW nicht geben werde. Vielmehr setze man auf einen "kritisch konstruktiven Beteiligungsprozess, wo die Anliegen und Bedürfnisse, die Wünsche und Erfordernisse für eine verträgliche Gestaltung des Parks in allen Facetten erreicht werden kann".

Auf alle Fälle empfehlen die Freien Wähler, dass sich Befürworter und Kritiker vor Ort informieren sollten, um die weiteren Diskussionen auf eine sachlichere Ebene zu heben. Es liegt ihnen fern, voreilige Positionen bezüglich eines sehr tiefgreifenden Themas unreflektiert einzunehmen, das auf viele Lebensbereiche der Bevölkerung Einfluss hat. Hier seien in einem politischen Prozess unter Berücksichtigung der Bevölkerung positive und negative Folgen bewusst abzuwägen und in eine sachliche Diskussion einzubringen.

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