Corona: Anspannung in den Altenheimen

22.10.2020, 06:00 Uhr
Noch gab es im Gunzenhäuser Burkhard-von-Seckendorff-Heim keinen Corona-Fall, die Verantwortlichen hoffen, dass das so bleibt.  

Noch gab es im Gunzenhäuser Burkhard-von-Seckendorff-Heim keinen Corona-Fall, die Verantwortlichen hoffen, dass das so bleibt.  

Am Mittwoch haben sich 46 Personen in Altmühlfranken innerhalb der vergangenen sieben Tage mit Sars-CoV-2 infiziert, und der Inzidenzwert liegt mit 48,6 knapp unter dem 50er-Warnwert. Fühlten sich viele während der warmen Tage etwas befreiter und wähnten das Virus weit weg, herrschten in den Altenheimen nach wie vor strenge Regeln, um die Menschen in ihrer Obhut zu schützen.


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So auch im AWO-Pflegeheim in Heidenheim, wo jeder Bewohner nur einmal am Tag zwischen 10 und 17 Uhr für eine dreiviertel Stunde Besuch von maximal zwei Personen bekommen darf, erklärt Pflegedienstleiter Hans-Rüdiger Kopatschek. Dafür stehen extra Räume zur Verfügung, "und so verfahren wir erst mal weiter". Zwar dürfen Ergotherapeuten mit entsprechender Schutzausrüstung wieder ins Heim und Angehörige Palliativpatienten – mit entsprechenden Schutzmaßnahmen – direkt am Bett besuchen, doch Gruppenveranstaltungen im Innenraum finden nach wie vor nicht statt.

Schutzausrüstung reicht aus

Derzeit beobachten sie die Lage genau. Spitzt sich die Situation zu, muss das Heim die Regelungen wieder weiter einschränken, so Kopatschek. Desinfektionsmittel, FFP2Masken sowie weitere Ausrüstung sind genügend vorhanden. Bisher gab es unter den Bewohnern im Heidenheimer AWO Pflegeheim noch keinen Covid-19-Fall.

Corona: Anspannung in den Altenheimen

© Foto: Tina Ellinger

Im Burkhard-von-Seckendorff-Heim in Gunzenhausen zeigt sich die Lage ähnlich. Leiter Rolf Siebentritt rechnet damit, dass der Landkreis den 50er-Wert in den nächsten ein, zwei Tagen überschreitet. "Wie es dann ausschaut, ist eine andere Frage", gibt er zu bedenken.

Aktuell habe sich bereits geändert, dass alle Zu- und Abgänge einen negativen Corona-Test vorweisen müssen. "Das war schon mal so zu Beginn der Pandemie", sagt Siebentritt. Auch im Burkhard-von-Seckendorff-Heim gab es bisher weder unter den Bewohnern noch innerhalb des Personals einen Covid-19-Fall. Schutzausrüstung ist ebenfalls ausreichend vorhanden.

Ansonsten gelten ähnliche Besucherregelungen. Jeder Bewohner darf nur alle zwei Tage eine Person von 13 bis 17 Uhr für eine Stunde empfangen. Es gibt dafür spezielle Räume, allerdings darf der Besucher mit entsprechender Schutzkleidung auch aufs Zimmer, unabhängig vom allgemeinen Gesundheitszustand des Bewohners.

Diejenigen, die auch raus dürfen, können das volle Zeitfenster ausnutzen. Aber seit Ende September gilt: Wenn ein Bewohner sich ins familiäre Umfeld begibt, etwa auf eine Feier, muss er drei Tage auf seinem Zimmer essen und darf nicht an der Tischgemeinschaft teilnehmen, um einen besseren Abstand zu wahren.

Im Heim finden keine Gruppenveranstaltungen statt. Immerhin für den Gottesdienst gibt es eine Lösung: Der wird live aus dem Andachtsraum auf die Fernseher der Bewohner übertragen.

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