Der allerletzte Tanz im Rialto in Heidenheim

15.5.2019, 05:59 Uhr
Der allerletzte Tanz im Rialto in Heidenheim

© Jürgen Leykamm

Für den 18. Mai lädt die "Gemeinde Unterwegs" (Liebenzeller Gemeinschaft) zur großen Abschiedsparty ins Rialto ein - es folgt der Abriss, danach soll hier ein neues Gemeindehaus entstehen.

Doch davor darf es noch einmal so richtig rundgehen. Am 18. Mai lässt DJ Michel ab 20.30 Uhr akustisch die Fetzen fliegen, und das "Disco-Feeling" kommt noch einmal zu seinem Recht. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, wie die Glaubensgemeinschaft in einer Pressemitteilung betont.

Jetziges Gemeindehaus zu klein

Mit den danach folgenden Abrissarbeiten macht die der evangelischen Kirche nahestehende Gruppierung Nägel mit Köpfen. Denn das derzeitige Gemeindehaus, welches sich seit Jahrzehnten gegenüber dem neuen Domizil befindet, ist seit Langem zu klein. Die Lösung für dieses Problem fand sich vor gut zwei Jahren buchstäblich vor der Haustür, und zwar in Form der seit Jahren leerstehenden ehemaligen Tanzarena. Diese stellt mitsamt dem ganzen Areal alles andere als eine Augenweide dar.

So erwarb die "Gemeinde Unterwegs" die Immobilie, um sie für eigene Zwecke nutzen zu können. Dies geschah auch schon vor der anstehenden Party, in der ehemaligen Disco werden etwa bereits Gebetskreise abgehalten.

Nun soll nach dem Abriss der maroden Disco samt Nebengebäude ein neues Gemeindezentrum entstehen. Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus als Teil des Gebäudekomplexes bleibt natürlich stehen, wird saniert und ins Gesamtkonzept eingebunden.

Wurzeln der Gemeinschaft reichen bis ins 17. Jahrhundert

Bekannt ist die Liebenzeller Gemeinschaft nicht nur im Hahnenkamm, sondern auch weit darüber hinaus. Neben den sonntäglichen lädt sie auch zu besonderen Gottesdiensten unter dem Motto "Aufatmen". Auch in der Jugendarbeit ist sie sehr aktiv, die Zeltlager in Wolfsbronn (heuer in Windischhausen) etwa sind sehr beliebt. Eine feste Größe bilden die Frauenfrühstückstreffen, die in letzter Zeit aus Platzgründen in der Alten Turnhalle stattfanden.

Die Wurzeln der Glaubensgemeinschaft in Heidenheim reichen bis 1898 zurück, als Lehrer Friedrich Henzold einen Bibelkreis gründete. Dieser wurde größer und bekam bald noch einen Ableger dazu. Beide Kreise erbauten 1909 das jetzige Gemeinschaftshaus in der Pfarrgasse. 1925 schloss man sich der Liebenzeller Mission an. Nun also ist dieses Haus für die vielen Aktivitäten der modernen Gemeinde zu klein geworden – vor allem wenn man den Gottesdiensten ein gemeinsames Mittagessen oder einen geselligen Austausch bei Kaffee und Kuchen anbieten will. Der Neubau wird mehr Platz bieten und soll als offenes Haus bessere Möglichkeiten zur Nutzung für alle Generationen offerieren. Ganz im Sinne des Liebenzeller Gemeinschaftsverbands als gemeinnütziges Werk innerhalb der evangelischen Kirche, das sich ausschließlich durch Spenden finanziert.

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