Die Ära Gerhard Durst geht in Windsfeld zu Ende

20.3.2014, 12:00 Uhr
Die Ära Gerhard Durst geht in Windsfeld zu Ende

© Gruber

Mit Sachverstand und Weitblick hat Durst eine Ära in der Windsfelder Dorfgeschichte geprägt. Im Rahmen der Jahresversammlung in der Pension „Moarhof“ wurde sein ehrenamt­liches „Lebenswerk“ nun gewürdigt.

Obwohl er sich um eine gewisse Sachlichkeit bemühte, fiel dem künftigen Ehrenvorsitzenden der Abschied erkennbar schwer. Vier Jahrzehnte in federführender Position an der Spitze eines renommierten örtlichen Vereins sind schon „eine Menge Holz“. Und Durst ist bei seinen Windsfeldern beliebt. Dies wurde während der emotionalen Veranstaltung sehr deutlich. Ein Ständchen seiner Gesinnungsgenossen offenbarte die zwischenmenschliche Nähe. „So schön, schön war die Zeit“, unterstrich der beziehungsreiche Liedtext. Gerhard Durst ist jetzt nicht mehr an vorderster Front tätig, seiner Nachfolgerin Sandra Auinger wird er aber – nach Bedarf – mit Rat und Tat weiter zur Verfügung stehen.

Die künftig für die Geschicke des Vereins zuständige Auinger wird die fachliche Kompetenz und den Idealismus ihres Vorgängers wohl gern noch eine Weile in Anspruch nehmen. Immerhin gilt der nach wie vor als Vorsitzender des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege fungierende Durst als kompetenter und stets hilfsbereiter Ansprechpartner für die kleineren Sorgen und Nöte „an der Basis“. Es bleibt also ein wohlwollendes Miteinander im Sinn des aktuell 70 Mitglieder zählenden Vereins und zur gedeihlichen Entwicklung Windsfelds erhalten.

Der scheidende Funktionär gewährte nach seinem Tätigkeitsbericht 2013 auch einen von Bildern „illus­trierten“ Rückblick auf die wichtigsten Stationen der abgelaufenen 40 Jahre. Doch der Reihe nach: Nachdem er im Februar 1974 zunächst als Schriftführer in die Vorstandschaft gewählt worden war, avancierte Durst bereits im März 1981 zum 2. Vorsitzenden und eine Amtsperiode später zum „Chef“ des Vereins. So durfte er in vier Jahrzehnten gemeinsam mit den Funktionärs­kollegen die Verwandlung Windsfelds „vom Bauerndorf zum attraktiven Wohnort“ begleiten und mitgestalten. Die Vorgabe hierzu habe sich insbesondere an den Richtlinien des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“ orientiert. Heute, so Durst weiter, sei das Dorf von allen Seiten sehr gut eingegrünt und in die Landschaft des mittleren Altmühltals eingebettet.

Als Beleg für die intakte Natur gelte der Umstand, dass sich seit 1998 wieder Störche angesiedelt haben. Durch diverse Vorschläge und Arbeiten habe der Verein maßgeblich zu der allgemein erfreulichen Entwicklung beigetragen. In enger Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband sei den Windsfeldern darüber hinaus immer eine fachgerechte Heckenpflege wichtig gewesen. Auch das Grün im Dorf erfülle für Mensch und Natur eine erhaltenswerte Komponente. Dies wüssten vor allem die vielen Radfahrer auf dem seit 2005 durch den Ort führenden Altmühltalweg zu schätzen. Dass es so weit gekommen ist, können sich auch die Verantwortlichen des Windsfelder Vereins an die F ahnen heften. Wie Durst weiter ausführte, seien darüber hinaus die Gestaltung des Friedhofs, die Umsetzung der Dorferneuerungsmaßnahmen und das Erstellen eines Kinderspielplatzes mit der Unterstützung des Vereins realisiert worden.

Unauslöschlich haften bleiben in der Erinnerung des scheidenden Vorsitzenden das Engagement der Windsfelder Dorfgemeinschaft und die daraus resultierende Verleihung der Goldmedaille auf Bundesebene 1998. Mit der Teilnahme am Festakt in Berlin konnte eine große Abordnung aus Windsfeld den Triumph auch gebührend feiern. Weitere Höhepunkte des Vereins waren das Jubiläum zum 25. Geburtstag 1987 und die Feier zum 50-jährigen Bestehen mit dem „Tag der offenen Gartentür“ 2012. In diesem Kontext benannte der Redner die „süße Tradition“ des Küchlebackens. Rund 30 000, so seine Einschätzung, dürften die Frauen des Vereins zu verschiedenen Anlässen seit 1985 produziert haben.

Am Ende seines umfassenden Rückblicks versäumte es Durst nicht, sich bei allen Mitstreitern und Freunden in den unterschiedlichen Gremien zu bedanken. Besonders erwähnte er die mit ihm „abdankenden“ Vorstandsmitglieder Elke Büttner (seit 2010 Dursts Stellvertreterin) und Bruder Reinhold Durst (40 Jahre Kassier) sowie Rosi Meidlein und Martina Göttler für ihre langjährige Unterstützung als Beiräte. Anerkennende Worte fand er nicht zuletzt für seine Familienmitglieder, die viel Verständnis aufbringen mussten und ihn dennoch immer unterstützt haben. „Ich denke, wir haben gemeinsam ein Stück Heimat bewusst mitgestaltet. Heimat ist für mich dort, wo man sich wohlfühlt und sich deshalb gern ehrenamtlich engagiert.“

Eine Erkenntnis, die wohl auch der Auffassung des Dittenheimer Bürgermeisters Günter Ströbel entspricht. Wie der ebenfalls anwesende Pfarrer Thomas Schwab würdigte der Rathauschef die Verdienste Dursts und den Stellenwert des gesamten Vereins. Beide Grußwortredner hoben die gute Zusammenarbeit hervor und wünschten der neuen jungen Führungsriege viel Glück und umsichtige Entscheidungen. Ströbel hatte spontan die Wahlleitung übernommen und mit diesem „vorübergehenden“ Amt keine Mühe. Per Akklamation wurde das fast nur aus Frauen bestehende künftige Vorstandsteam von den Mitgliedern unkonventionell ins Amt gehievt. Neben der bereits erwähnten Vorsitzenden Sandra Auinger wurde Manuela Beil zu ihrer Stellvertreterin gewählt.

Den Part der Schriftführerin erfüllt ab sofort Tanja Funk, Matthias Durst übernimmt die Kasse von seinem Onkel Reinhold. Als Beisitzer werden Regina Durst, Margit Großmann, Manuela Klis und Inge Tröster das Vorstandsgremium bereichern, während Irmela Schwab und Christian Wiedmann auch weiterhin für die Kassenprüfung des auf gesunden wirtschaftlichen Beinen stehenden Vereins zuständig sind.

Mit dem interessanten Lichtbildervortrag „Tansania erlebt“ sorgte Emmi Binder für einen gelungenen Abschluss des Abends.

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