Ein Monat ohne Alkohol: "Dry January" lädt zum Selbstexperiment ein

1.1.2021, 09:37 Uhr
Ein Monat ohne Alkohol:

© imago images/Panthermedia

Der Trend des "trockenen Januars" kommt aus Großbritannien. Dort ist Alkohol die häufigste Todesursache von Menschen im Alter von 15 bis 49 Jahren. Aber auch Deutschland gilt als Hochkonsumland.


Vierteljahrhundert ohne einen Tropfen: Ein trockener Alkoholiker erzählt


Der "Dry January" des Diakonischen Werks ist eine gute Gelegenheit, das eigene Trinkverhalten einmal kritisch zu reflektieren, da viele Menschen über die Festtage von Weihnachten bis Neujahr besonders viel Alkohol trinken. Das langfristige Ziel der Kampagne ist es, maßvoll zu trinken und das eigene Wohlbefinden zu verbessern.

Drei Millionen Alkoholiker

Laut Jahrbuch Sucht 20 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) trinken 1,4 Millionen Menschen missbräuchlich, 1,6 Millionen Menschen sind vom Alkohol abhängig. Der Missbrauch von Alkohol verursacht körperliche und psychische Schäden und kostet jährlich rund 57 Milliarden Euro. Die Kosten fallen im Gesundheitswesen, am Arbeitsplatz und in der Strafverfolgung an. Ganz zu Schweigen vom Leid der Betroffenen und deren Angehörigen.

Jede fünfte Person trinkt missbräuchlich Alkohol, das heißt regelmäßig oder sporadisch zu viel, zu oft oder zur falschen Zeit.


Jeder dritte Deutsche trinkt mehr Alkohol seit der Krise


Die Corona-Pandemie schafft ein ideales Umfeld für Suchtmittelmissbrauch: Angst vor dem Unbekannten, fehlende Unterstützung, Isolation, finanzielle Unsicherheit und Langeweile begünstigen den Griff zu Suchtmitteln. Die Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werkes möchte erstmals hier im Landkreis über die Tageszeitungen den "Dry January" anbieten, um den LeserInnen die Chance zu geben, ihre Beziehung zum Alkohol zu reflektieren und gegebenenfalls zu verändern. Dabei geht es um folgende Fragen: Wie viel Alkohol tut mir gut? Warum möchte ich eine Zeit lang auf Alkohol verzichten?

Wer möchte, ist gerne zum Experiment des Dry January eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, jeder nimmt für sich selbst teil. Im Verlauf des Monats Januar wird regelmäßig in der Wochenendausgabe der beiden Lokalzeitungen im Landkreis ein Bericht eines Teilnehmers veröffentlicht, der die Leser an seinen Erfahrungen teilhaben lässt.

Ein täglicher Impuls

In der Ausgabe vom 6./7. Januar wird sich Sebastian (Name geändert) vorstellen. Außerdem wird in den darauffolgenden Mittwochsausgaben des Januar in ausführlichen Berichten über Alkohol informiert. Als kleines "Bonbon" entwickeln die Suchtberaterinnen des Diakonischen Werkes selbst für jeden Tag im Januar einen kleinen Impuls zur Motivation, den Januar ohne Alkohol durchzustehen. Diese Alltagskraftgeber beinhalten zum Beispiel Quizfragen, Faktenchecks, kleine Achtsamkeitsübungen, Witze usw.

Sie finden die täglich wechselnden Impulse auf der Homepage der Diakonie und auf Facebook. Bei Fragen zum Thema Sucht können Sie die Suchtberatung des Diakonischen Werkes Weißenburg-Gunzenhausen zu den üblichen Bürozeiten kontaktieren unter 09141/8600-320 oder per E-Mail: sucht@diakonie-wug.de.

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