Erntedankfest am Altmühlsee

6.10.2019, 15:33 Uhr
Erntedankfest am Altmühlsee

© Uli Gruber

Ein nicht ganz einfaches Jahr, wie Auernhammer gleich vorneweg schickte. Nach einem trockenen April kehrte Anfang Mai noch einmal der Frost zurück, was nicht alle Pflanzen unbeschadet überstanden hätten. Im Sommer dann war, wie schon 2018, "Wasser der begrenzende Faktor". Doch noch mehr als die Witterung hätte ihm und seinen Berufskollegen die nahezu tägliche Kritik an der Arbeit der Bauern zugesetzt. "Das Volksbegehren im Frühjahr hat uns sehr weh getan", gab der Kreisobmann zu.

Aus Sicht mancher Außenstehender gestalte sich der Alltag eines Landwirts offensichtlich so, dass er morgens im Stall die Tiere quäle, dann die Felder vergifte, das Wasser verunreinige und abends im stillen Kämmerlein die Subventionen zähle.

Doch wie überall gebe es zwei Sichtweisen auf die Dinge, betonte Auernhammer und gab Einblick in das Leben der (fiktiven) Familie Beliebig: Diese wohne im Eigenheim am Ortsrand, setze sich für das Volksbegehren zur Rettung der Artenvielfalt ein, besitze selbst einen Steingarten und einen Mähroboter. Gerne werde in den Urlaub nach Thailand oder in die Dominikanische Republik geflogen – und sich über den zu hohen CO2-Ausstoß der Kühe aufgeregt. Bei allen Bemühungen um regionalen Einkauf, landeten trotzdem die Äpfel aus Neuseeland im Korb der Familie – weil sie im Angebot waren.

Nur ein paar Beispiele, mit denen der Kreisobmann deutlich machte, wie unterschiedlich die Blickwinkel sein können. "Ich bin gerne bereit zu diskutieren!", wandte er sich direkt an die zahlreichen Gäste, deren Begrüßung Bürgermeister Karl-Heinz Fitz übernommen hatte, der sich außerdem dafür aussprach, den Landwirten Anerkennung für ihre heimischen Produkte zu zollen.

Erntedankfest am Altmühlsee

© Uli Gruber

Zum viel zitierten Slogan "Heimat bewahren" trügen die Bauern einen großen Teil bei, so der Rathauschef, der es auch nicht versäumte, sich bei allen zu bedanken, die sich wieder für das Erntedankfest am Altmühlsee ins Zeug gelegt hatten. Erstmals mit dabei war der neue Pfarrer für Wald und Stetten, Daniel Kelber, der zusammen mit den Konfirmanden den Gottesdienst im Zelt gestaltete. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Posaunenchor Stetten, und das Angebot an den rund 50 Ständen ließ bei den Besuchern kaum Wünsche unerfüllt.

 

Keine Kommentare