Fischerfest lockte Massen an den Altmühlsee

13.10.2019, 16:16 Uhr
Fischerfest lockte Massen an den Altmühlsee

© Babett Guthmann

Der städtische Touristik-Chef Wolfgang Eckerlein freute sich über die gelungene Saisonverlängerung. Ihm ist sehr wohl bewusst: Ohne die vielen Mitstreiter von den Verbänden und Vereinen könnte das Fest in einem solchen Rahmen gar nicht stattfinden.

Ein großer Aktivposten sind die Walder, die ja das Fischerfest vor sieben Jahren zum ersten Mal auf die Beine gestellt haben. Seit einigen Jahren tritt die Stadt Gunzenhausen als Veranstalter in den Ring, und das Oktober-Event ist ans Seeufer umgezogen. Der Heimatverein Wald und der Walder Dorfladen mischen immer noch kräftig mit, präsentieren kulinarische Angebote und übernehmen den Getränkeausschank. Und noch einmal kommen die Walder zum Zug: Die Gmabüschsänger imitierten zur Eröffnung gut gelaunt einen Seemannschor, bei dem auch die Frauenstimmen nicht zu kurz kamen.

In seinem Grußwort dankte denn auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz dem Heimatverein Wald-Streudorf und allen anderen aktiven Vereinen und Institutionen für ihr Engagement. Sein Dank galt zudem der Flüchtlingshilfe Wald, die Mithilfe für einen guten Festablauf leistete und den Spüldienst übernahm– es gab beim Fest kein Wegwerf-Geschirr. Eine gute Nachricht hatte der Rathauschef auch für künftige Fischerfeste: Im kommenden Jahr wird es mit Unterstützung des Bezirks eine fest eingerichtete Wasser- und Stromversorgung geben. Bislang improvisierte hier der Bauhof.

Wasserqualität im Blick

Fitz zeigte sich zufrieden darüber, dass in diesem Jahr zum ersten Mal das Wasserwirtschaftsamt vertreten war und sich der Diskussion zum Thema Wasserqualität im Altmühlsee stellte. Behördenleiter Thomas Keller und sein Team informierten über das Sediment-Management und die Arbeit der Sediment-Bagger sowie über die Anstrengungen, die Wasserqualität durch Abfisch-Aktionen und ein optimiertes Gleichgewicht zwischen Fried- und Raubfischen zu erreichen. Die Biologin des Wasserwirtschaftsamts, Dr. Gabriele Trommer, hat in ihrem Arbeitsbereich eher mit den kleinen Lebewesen im See zu tun. Sie möchte die Population der Wasserflöhe und Süßwassermuscheln stärken. Deren Hauptspeise sind nämlich die Algen.

Für Landrat Gerhard Wägemann bietet das Fischerfest mit den regionalen Fischspezialitäten Gelegenheit, mit vielen Aktiven in der Regionalvermarktung sowie mit den Akteuren in Sachen Seenland ins Gespräch zu kommen. Das gilt nicht nur für Kommunen und Wasserwirtschaftsamt, sondern auch mit den Fischereivereinen und dem Fischereiverband, so Wägemann.

Jörg Zitzmann, der Präsident des Fischereiverbands Mittelfranken, kam auf das Thema Wasserqualität zu sprechen und betonte die Wichtigkeit der seit 2002 stattfindenden Abfisch-Aktionen. 400 Tonnen Friedfische – das sind diejenigen, die den Seegrund aufwühlen und so das Algenwachstum befördern – seien seitdem abgefischt worden.

Nach den Grußworten übernahmen die Profis in Sachen Fischkochkunst die Regie. "Es muss nicht immer Karpfen blau sein", propagierten die Köchinnen am Stand der Fischerjugend. Sie überzeugten unter anderem mit kleinen Kostproben eines Waller-Matjes. Zum ersten Mal dabei mit einer kulinarischen Überraschung war der Angelsportverein Absberg, am Stand überzeugte die Mannschaft um Vorsitzenden Michael Soyk mit einem leckeren Fischburger.

Die Grills und Pfannen glühten ob der regen Nachfrage bei der Fischbraterei Kopejsko und bei Fischzucht Jenke ebenso wie bei den Köchen des Hotels "Seerose" und des Reiterhofs Altmühlsee.

Für Kinder war viel geboten: Oni Maurer unterhielt mit ihrem originellen "Theater aus dem Koffer". Wer sich eine Meeresmuschel ans Ohr hielt, konnte der Geschichte eines kleinen Fisches lauschen, der sich leider in die falsche "Frau" verliebte, nämlich in eine Plastikflasche. Die offenen Hilfen der Regens-Wagner-Stiftung hatten eine Fischmal-Station für die kleinen Gäste vorbereitet, und bei der AWO-Cronheim war ein Armbrust-Schießstand aus der Eigenproduktion der Modellbau-Mannschaft aufgebaut. Ein Hingucker war die Seepferdchen-Schaukel, die aber nicht so gut genutzt wurde – nach dem Genuss einer lecker geräucherten Forelle oder zartem Zanderfilet schaukelt man wohl nicht so gerne.

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