Fitz will Rathauschef von Gunzenhausen bleiben

6.7.2019, 06:11 Uhr
Fitz will Rathauschef von Gunzenhausen bleiben

© Wolfgang Dressler

45 Wahlberechtigte aus den Reihen des Stadtverbands waren gekommen. 44 votierten für Fitz, eine Person enthielt sich. Dieses Ergebnis war natürlich ganz im Sinne des CSU-Ortsvorsitzenden Friedrich Kolb. Er war dann doch sehr erfreut, dass die Christsozialen so einmütig hinter Fitz stehen. Diesen charakterisierte Kolb so: fleißig, diszipliniert, bürgernah, zielstrebig, beharrlich, besonnen und beherrscht.

Was das in den letzten fünf Jahren tatsächlich bedeutete und wie die Stadtpolitik verlief, stellte der Rathauschef ausführlich heraus. Er hatte kein ausführliches Manuskript dabei, aber die vielen Stichpunkte genügten, um den Parteifreunden eine lange Liste von abgearbeiteten oder zumindest begonnenen Maßnahmen zu präsentieren.

Fitz nimmt für sich in Anspruch, vor der Wahl 2014 klare Ziele formuliert zu haben. Diese habe er dann konsequent verfolgt, dabei den Stadtrat mitgenommen ("das war vorher nicht immer so") und durchaus auch gefordert. Nicht ohne Grund sei ein Großteil der Entscheidungen einstimmig gefallen, beispielsweise zur Sanierung der Stadthalle.

Die CSU-Mitglieder hörten, dass viele Themen angepackt worden seien, die lange liegen geblieben seien. Der Bürgermeister nannte dazu nicht nur die Stadthalle, sondern auch das Hallenbad "Juramare". Nicht anders das Rathaus: Es sei derzeit eine große Baustelle ("das hätte man schon früher angehen können"). Er dringe darauf, dass die Mitarbeiter zeitgemäße Arbeitsbedingungen erhielten.

Großer Neubau

Nicht nur die Stadthalle ist für den Bürgermeister ein "Leuchtturmprojekt", sondern auch das Landesamt für Schule. Die Schwelle von 100 Mitarbeitern werde bald erreicht sein, und der Neubau in der Bahnhofstraße werde eine Größenordnung von 25 bis 30 Millionen Euro haben. Auf der Fitz’schen Erfolgsliste stehen zudem Binnenentwässerung, Hochwasserschutz und Altmühlaue-Umgestaltung und der Kauf des Bahnhofsgebäudes. Er erinnerte zudem an die Neuordnung der Grüngutentsorgung, das neue Verkehrskonzept, die Gründung des Stadtmarketingvereins und die Onlinepräsenz (ingunzenhausen.de). Bei der Fahrradfreundlichkeit gebe es enorme Fortschritte, wie auch beim ÖPNV, hier fielen die Stichworte Rufbus und Freizeitlinie.

Zufrieden ist der Bürgermeister auch mit den Events, die er persönlich angestoßen oder weiterentwickelt hat, sei es die Eisbahn oder der Kulturherbst. Vor einigen Monaten sei der Kulturpreis verliehen worden, und bei Bürgerfest und Kirchweih habe man neue Strukturen eingeführt. Auch den sozialen Bereich habe man nicht vergessen, hier reichte die Spanne von den Kindertagesstätten über den Stephani-Schulhof bis zum Spielplatz an der Theodor-Heuss-Straße und den Verein "Hand in Hand gegen Altersarmut". Zudem beruhen die Schirme, die über die innere Weißenburger Straße gespannt sind, auf einer Idee des Bürgermeisters. Sie gäben ein "tolles Bild" ab und seien gut für die Außenwirkung.

Gewerbegebiete florieren

Ausführlich nahm Fitz auch zum Bereich Bauen und Wohnen Stellung (der Altmühl-Bote berichtete). Hier sei sowohl von städtischer Seite wie durch private Investitionen viel geschehen. Nicht anders bei der heimischen Wirtschaft: Sichtbar werde die gute Entwicklung in den Gewerbegebieten Nord und Scheupeleinsmühle. Auf der Haben-Seite verbucht Fitz auch, dass er auf Krisen umgehend reagiert habe. Das sei bei der Flüchtlingswelle der Fall gewesen, als die Stadt eine Halle baute, die dann doch nicht gebraucht wurde, aber auch bei der schwierigen Kita-Situation ("da sind wir massiv dran") und zuletzt bei der Schwammspinner-Katastrophe, wo es darum ging, den Bürgern zu helfen. Für wichtig hält es Fitz, die Vernetzung innerhalb der Stadt zu verbessern. Damit meint er die regelmäßigen persönlichen Begegnungen, ob mit der Gastronomie, dem Handel oder den Unternehmern. Jüngst habe er mit dem neuen Schäffler-Werkleiter gesprochen.

"Ein bayerischer Bürgermeister kann viel erreichen", sagte der Rathauschef. Das gelinge dann, wenn er mit Leidenschaft bei der Sache sei. Und nicht zuletzt müssten die familiären Voraussetzungen stimmen. Hier nannte Fitz seine Frau Angelika. Nicht immer komme ein Bürgermeister spätabends mit Erfolgsgefühlen nach Hause, manchmal sei auch Frust im Spiel, und dann brauche man Verständnis.

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