Frickenfelder Dorfzeitung feiert 25. Geburtstag

29.5.2019, 16:25 Uhr
Frickenfelder Dorfzeitung feiert 25. Geburtstag

© Wolfgang Dressler

Es war eine Feier ganz nach dem Geschmack von Alfred Müller und Bernhard Röll: dem Anlass angemessen, harmonisch, nicht zu steif, leicht mit Humor und Ironie durchsetzt, mit geselligem Beisammensein und Speis und Trank am Ende. Auf diese Weise wurde im Feuerwehrhaus das 25-jährige Bestehen der Frickenfelder Dorfzeitung begangen.

Alfred Müller, auch bekannt als Schnacksl und Dorfratschn, stammt aus Österreich. Aus seiner alten Heimat Kärnten kennt er die Treffner Heimatzeitung – und schätzt sie nach wie vor. Dabei ist Müller längst zu einem waschechten Frickenfelder geworden. Die Idee mit einer Ortszeitung hatte ihn aber nie losgelassen.

So kam es, dass er vor etwa 27 Jahren die Idee an Bernhard Röll herantrug, doch einmal etwas Ähnliches zu versuchen. Es dauerte einige Zeit und brauchte viele Gespräche, bis die Pläne konkreter wurden. Große Ahnung vom Journalismus und vom Marketing war nicht vorhanden, dafür der unbedingte Wille, sich für diese Sache voll ins Zeug zu legen. Es war die Zeit, als Privatleute sich die ersten Computer anschafften.

Frickenfelder Dorfzeitung feiert 25. Geburtstag

© Wolfgang Dressler

Das Team fand sich "wie von selbst". Neben dem "Obervater" Müller und seinem Freund Röll war auch Dorflehrer Horst Keppler mit von der Partie. Und der Finanzen nahm sich Sonja Hofer, Müllers Tochter, an. Der Vater fragte den Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins, ob dort Bereitschaft bestand, die künftige Zeitung auszutragen. Der OGV war willens.

Seit damals, vor 25 Jahren, hat sich an der Grundeinstellung der Macher nichts geändert. Alle drei Monate erscheint die Dorfzeitung, mittlerweile in einer Auflage von 800 Stück. Viele Austräger sind nach wie vor aktiv. Längst gehört auch Claus Dölfel zur Mannschaft. Später stieß noch Gerlinde Hamberger hinzu, sie hat mittlerweile aus persönlichen Gründen aufgehört. Dafür wurde Erika Greiner an Bord genommen.

Am 1. Oktober 1994 erschien die erste Ausgabe, inzwischen sind es 99 an der Zahl. Alle Berichte wurden in der Anfangszeit von Hand geschrieben und die Texte dann in den Computer getippt. Alfred Müller, von Beruf Installateur, musste lernen, auf was es bei den Artikeln ankommt und welche Fehler man besser nur einmal machen sollte. Der Übergang vom analogen zum digitalen Fotografieren war eine weitere Hürde, die genommen wurde. Bis heute sind Alfred Müller und Bernhard Röll die entscheidenden Stützen der Dorfzeitung. Ans Aufhören denken sie nicht. Wenn sich die Blattmacher treffen, dann herrscht immer gute Stimmung, der Spaß kommt nicht zu kurz. Gegen eine personelle Verstärkung hätte die Kerntruppe natürlich nichts einzuwenden, vielleicht findet sich ja der eine oder andere jüngere Frickenfelder, der mit einsteigen will.

Bis zu 32 Seiten stark

16 Seiten je Ausgabe sind üblich. Bei besonderen Vorkommnissen und Jubiläen waren es auch 32, etwa zum 100-jährigen Feuerwehrjubiläum. Die Jubiläumsausgabe am 1. Juli wird auch 32 Seiten umfassen.

Vor allem konnten die Macher immer stolz darauf sein, dass ihr Produkt auf eine gute Resonanz in der Bevölkerung stieß. Und örtliche Firmen blieben der Zeitung als Inserenten treu, sonst wäre alle Mühe vergeblich gewesen. Zu den treuen Partnern gehört auch der Emmy Riedel Verlag, der die Dorfzeitung druckt.

Kinderbürgermeisterin Laura Meyerhöfer stellte fest, es sei einfach toll, dass es so eine Zeitung gebe. Der "echte" Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, ein Frickenfelder, sagte zum Redaktionsteam: "Ihr macht das wirklich gut!" Die Dorfzeitung erfülle das Bedürfnis nach Informationen aus dem Ort und wirke über Frickenfelden hinaus. Das bestätigten stellvertretender Bürgermeister Friedrich Kolb sowie die Stadtratsmitglieder Fritz Ortner, Angela Schmidt und Arno Dernerth.

Zum Schluss des offiziellen Teils wurden langjährige Zusteller ausgezeichnet (teilweise im Ruhestand). Es sind Jürgen Meyer, Claudia Herrmann, Emmi Wagner, Melanie Dernerth, Fritz Kerber, Heidi Kalcher, Gerlinde Loos, Elke Schachner sowie Alfred Müller selbst. Die Ehrung für Erika Selz und Dieter Daschner wird nachgeholt. Bei diesem Programmpunkt hatte der Schnacksl längst seinen feinen Zwirn abgelegt, ohne Anzugssakko fühlt er sich doch bedeutend wohler.

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