„Glücksfall für die Schule“

27.7.2015, 16:00 Uhr
„Glücksfall für die Schule“

© Erich Neidhardt

Und die Feierstunde in der Aula des Gräfensteinberger Schulgebäudes gelang tatsächlich richtig zauberhaft. Die Gäste spürten viel von dem guten Geist, der die Schulfamilie prägt und an dem die Rektorin maßgeblichen Anteil hat.

Bereits im Februar, als ihr Vorgänger Walter Müller in den Ruhestand wechselte, hat die Pädagogin aus Mitteleschenbach die Leitung der Schule übernommen. Kurz vor Schuljahresende wurde sie nun in großem Rahmen offiziell als neue Chefin begrüßt. Die Anforderungen, die auf sie zukommen, waren der 38-Jährigen schon zum Halbjahreswechsel nicht neu gewesen, wirkte sie zuvor neben ihrer Lehrertätigkeit doch bereits als Stellvertreterin Müllers und kannte sich somit in der Verwaltung sehr gut aus.

Zum guten Gelingen der Amtseinführung trugen wesentlich die Schülerinnen und Schüler bei. Mit dem Stück „Die Fahrt zum blauen Stern“, akrobatischen Einlagen und viel Musik gaben sie der Feier eine heitere und kurzweilige Note. Wie alle Grußredner hatten Jasmin Dietsch und Linda Linck, die als Schülersprecherinnen grüßten, ein Geschenk dabei.

Unter den Gästen, die vom stellvertretenden Schulleiter Anton Schmidpeter begrüßt wurden, befanden sich neben den Schülern („Unser wichtigstes Gut“), Eltern, dem Lehrerkollegium und zahlreichen Repräsentanten des öffentlichen Lebens auch Kerstin Seitz-Knechtleins Ehemann Stefan und die Eltern Hans und Sidonia Seitz. Der Vater, heute Ansbacher Schulamtsdirektor, wirkte viele Jahre als Leiter der Mitteleschenbacher Schule und verstand es in dieser Zeit, bei der Tochter die Begeisterung für den Lehrerberuf zu wecken. Sie ist bei ihr bis heute ungebrochen.

Die offizielle Amtseinführung nahm Schulrat Fritz Felleiter vor. Er wertete den sehr guten Besuch der Feier als Zeichen der Wertschätzung, die der Arbeit
der Schule, des Kollegiums und der Leitung durch Kerstin Seitz-Knechtlein entgegengebracht wird. Die Mitteleschenbacherin habe bereits vor dem Weggang Rektor Müllers die Geschicke der Schule mitgelenkt, wofür Felleiter großes Lob aussprach. Sie habe sich in den über zehn Jahren an der Schule eine besondere Wertschätzung erarbeitet.

Felleiter merkte an, dass der neuen Rektorin das pädagogische Feingefühl und die besondere Befähigung im Umgang und Führen von Menschen quasi schon in die Wiege gelegt wurde. Nach ihrem Studium an der Eichstätter Uni wirkte sie unter anderem in Spalt und in Ehingen, bevor sie im August 2004 nach ihrer Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit an die Grund- und Mittelschule Absberg-Haundorf versetzt wurde. „Ein Glücksfall für die Schule und die ganze Region“, merkte der Schulrat an. Er ließ nicht unerwähnt, dass Seitz-Knechtlein als Betreuungslehrerin für den pädagogischen Nachwuchs tätig war, seit vielen Jahren die Bevollmächtigung zum Erteilen des katholischen Religionsunterrichts hat und seit 2011 im Evaluationsteam der Regierung von Mittelfranken mitwirkt.

Felleiter bescheinigte der neuen Rektorin, die in ihrem Heimatort neben dem Amt der 3. Bürgermeisterin auch den Vorsitz des Pfarrgemeinderats innehat, ein umfangreiches pädagogisches und schulorganisatorisches Wissen und Können sowie viel Taktgefühl und Einfühlungsvermögen. Man spüre es: „Frau Seitz-Knechtlein liebt ihren Beruf, ihre Schulkinder und ihre Grund- und Mittelschule Absberg-Haundorf“. Ihr vorbildlicher, feinfühliger, taktvoller, konsequenter und ausdauernder Einsatz über all die Jahre sei nicht nur allen Beteiligten vor Ort aufgefallen, sondern auch der Schulaufsicht. Sie präge in überdurchschnittlichem Maß die charakterlichen und sozialen Fähigkeiten ihrer Schüler und sei durch ihre warmherzige, offene und verlässliche Art in der Lage, im Team gewinnbringend zu arbeiten und sich glaubwürdig für ihre Ziele einzusetzen.

Felleiter würdigte überdies Seitz-Knechtleins „herausragende Elternarbeit“ und ihre „hohe Fachkompetenz“. Sie sei eine „überzeugende und höchst engagierte Lehrerpersönlichkeit mit vorbildlicher Berufsauffassung und höchstem pädagogischemVerantwortungsbewusstsein“.  Mit gestalterischer Kompetenz, Kreativität und Organisationsgeschick präge die neue Schulleiterin das Schulleben in hohem Maß. Sie sei für die Übernahme von Führungsaufgaben „sehr gut geeignet“.

Stellvertretend für die vier Schulverbandsorte Haundorf, Pfofeld, Absberg und Theilenhofen grüßte Schulverbandsvorsitzender und Bürgermeister Karl Hertlein. Er wies wie sein Vorredner darauf hin, dass Seitz-Knechtlein alle nötigen Qualifikationen für ihr Amt mitbringt, und freute sich, dass sie das Steuer nahtlos  von Müller übernehmen und eine interne Lösung gefunden werden konnte. Hertlein sagte auch namens seiner Bürgermeisterkollegen weiterhin die Unterstützung des Schulverbands zu.

Für den Elternbeirat hieß dessen Vorsitzende Carolin Meier die neue Rektorin willkommen. Sie habe Ideen und Visionen, packe anstehende Aufgaben an, habe für alle ein offenes Ohr und stehe bei Problemen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. „Sie haben bisher alles mit Bravour gemeistert“, lobte Meier. „Es war ein beruhigendes Gefühl für die Kollegen, als bekannt wurde, dass Kerstin Seitz-Knechtlein die Nachfolge von Walter Müller antreten wird“, sagte Vize Anton Schmidbauer und drückte damit auch das hervorragende Miteinander aus, das an der Schule herrscht. Die neue Chefin habe bereits bewiesen, dass ihr eine intakte, gut funktionierende und von einem guten Miteinander geprägte Schulfamilie sehr am Herzen liegt. Die Grüße der Kirchengemeinde überbrachte Pfarrer Matthias Knoch.

Sichtlich gerührt dankte die Schulleiterin für die herzlichen Begrüßungsworte. Der Amtsantritt erinnerte sie nach ihren Worten an ihre Einschulung vor 32 Jahren – mit ein bisschen gemischten Gefühlen, aber auch mit viel Neugierde und einer Riesenportion Vorfreude. Sie zeigte sich dankbar für die vielen Menschen, die ihr im neuen Amt den Rücken stärken. Das Wichtigste sei das Wohl der Schüler und es gelte, hierfür auch künftig zusammen die Ärmel hochzukrempeln. Bevor es zum geselligen Teil der Einführungsfeier überging, legte Anton Schmidpeter allen politisch und sonstwie Verantwortlichen noch ans Herz: „Erhaltet uns die kleinen Schulen!“.

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