Aktuell noch Impfzentrum

Gunzenhausen: Die Zukunft des Altmühlcenters

20.6.2021, 13:48 Uhr
1,3 Hektar groß ist die von Hetzner Online gekaufte Immobilie in der Spitalfeldstraße in Frickenfelden. 

© Horst Kuhn 1,3 Hektar groß ist die von Hetzner Online gekaufte Immobilie in der Spitalfeldstraße in Frickenfelden. 

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz sprach einleitend von einer neuen Situation und einem neuen Eigentümer. Das Areal ist im Flächennutzungsplan als "Sondergebietsfläche für großflächigen Einzelhandel" ausgewiesen. Begleitend dazu zielt der Bebauungsplan "Frickenfelden I" auf den Bau eines großflächigen Einzelhandelsbetriebs ab. Das ist der rechtliche Stand der Dinge.

Bekanntlich wurde der Betrieb des Altmühlcenters (Edeka) im Mai vergangenen Jahres eingestellt. Eine Folgenutzung, ob nun ein größerer Markt oder einer lediglich für die Versorgung der umliegenden Quartiere, kam nicht zustande, obwohl zunächst Edeka im Gespräch war und später ein neuer, mittelgroßer Rewe-Markt mit vier Fachmärkten zwischenzeitlich bereits in trockenen Tüchern erschien. Wegen dieser Rewe-Ansiedlung änderte die Stadt damals Flächennutzungs- und Bebauungsplan.

Hetzner Online hat die Immobilie gekauft

Mittlerweile hat die Gunzenhäuser Firma Hetzner Online die Immobilie in der Spitalfeldstraße erworben. Auf der Fläche soll ein Produktionsstandort für Server eingerichtet werden. Daneben sollen weitere "gewerbliche/einzelhändlerische Nutzungen" verwirklicht werden, heißt es in einem Antrag von Hetzner Online. Wobei es hier um die Nahversorgung geht und die zentrenrelevanten Sortimente ausgeschlossen werden sollen.


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Was zentrenrelevant ist, hat die Stadt in ihrer "Gunzenhäuser Liste" festgelegt. So gab es etwa vor einigen Monaten Ärger wegen eines Schuhgeschäfts in Schlungenhof. Schuhe sollen in Geschäften im Zentrum angeboten werden, lautet die Position der Stadt.

Das Steinkreuz wird noch lange bestehen. Auch die Gebäude des einstigen Altmühlcenters zwischen Frickenfelden und Ostvorstadt sollen erhalten bleiben. 

Das Steinkreuz wird noch lange bestehen. Auch die Gebäude des einstigen Altmühlcenters zwischen Frickenfelden und Ostvorstadt sollen erhalten bleiben.  © Foto: Horst Kuhn

Im Fall des ehemaligen Altmühlcenters sprach sich der Bürgermeister dafür aus, dem Eigentümer eine neue Nutzung zu ermöglichen, eben die Produktion von Servern. Daneben solle die Möglichkeit für einen Nahversorgungsmarkt bestehen.

Das bedeutet: Der Bebauungsplan "Frickenfelden I" soll erneut angepasst werden, und zwar in Richtung eines eingeschränkten Gewerbegebiets. Wie Stadtbaumeister Simone Teufel informierte, sollen die bestehenden Gebäude, wie sie jetzt da stehen, erhalten bleiben. Auch sie kann sich einen Nahversorger bis 800 Quadrameter Verkaufsfläche gut vorstellen.

Arbeitsplätze vor Ort verbunden

Daniel Hinderks (SPD) wie Herbert Gutmann (Grüne) äußerten sich zustimmend zu dieser ihrer Meinung nach sinnvollen Nutzung. Auch Manfred Pappler (CSU) hielt es grundsätzlich für erfreulich, dass eine Nachnutzung in Sicht sei. Es sei ja auch zu erkennen, dass mit der Server-Produktion Arbeitsplätze vor Ort verbunden seien.

So gab es einen einstimmigen Empfehlungsbeschluss des Ausschusses für den Gesamtstadtrat. Dieser tagt am Donnerstag um 19 Uhr in der Stadthalle. Für die ebenfalls notwendige Änderung des Flächennutzungsplans ist lediglich eine "Berichtigung" und kein separates Verfahren notwendig.

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