Gunzenhausen: Dirigent Mario Hendreich tritt ab

11.12.2019, 17:13 Uhr
Gunzenhausen: Dirigent Mario Hendreich tritt ab

© Horst Kuhnn

Eingeleitet wurde der Musikreigen von drei Kindern der Flötengruppe, die von Anna Frickel geleitet wird. Den Kleinen war die Nervosität kaum anzumerken, absolvierten ihre drei Stücke, darunter "Jingle Bells", mit Bravour. Vorsitzende Katrin Sixtbauer freute sich bei der Begrüßung über den sehr guten Besuch, und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz fand es gut, dass das Konzert wieder seinen Platz in der Stadthalle gefunden hat.

Er bedankte sich bei Katrin Sixtbauer und ihrem Stellvertreter Michael Winter, den Lehrkräften und allen Instrumentalisten für ihr Engagement. Die Jugendkapelle sei ein Aushängeschild für die Stadt und die Region. Fitz erinnerte besonders an die Besuche in der französischen Partnerstadt Isle, wo die Kapelle begeistert empfangen worden war.

Nun hieß es "Bühne frei" für zehn Jugendliche der Bläserklasse, die unter der Leitung von Laura Link drei vorweihnachtliche Stücke aufspielten – und wie alle Musiker des Abends viel Beifall erhielten.

Die neunjährige Theresa Fang zog die Zuhörer mit ihren auf dem Konzertflügel gespielten "Variationen" über ein österreichisches Volkslied in den Bann. Den bekannten Bach-Choral "Jesu, meine Freude" brachte die Melodika-Gruppe zu Gehör, und Emma Wissmüller spielte sehr elegant "Return To The Heart" des US-Pianisten David Howard Lanz. Die Leitung oblag Musiklehrer Eduard Frickel.

Beim Weihnachtslied "Maria durch ein Dornwald ging" war erstmals die Gunzenhäuserin Susanne Spitzbart als Gesangssolistin zu hören, und bei "In der Weihnachtsbäckerei" wurden als Überraschung einige Tüten leckere Plätzchen an die Zuschauer verteilt. Kaum enden wollte der Aufmarsch des Gitarrenensembles. Bei "Concerto Veneziano" war Lara Klostermeyer als Solistin zu hören, vereint erklang der John-Lennon-Klassiker "Happy X-Mas". Die gute Vorbereitung durch Gitarrenlehrer Wolfgang Maurer zahlte sich aus.

Letztmals stand nach der Pause Marion Hendreich am Dirigentenpult und führte die fast 50 Musiker der Jugendkapelle gewohnt feinfühlig und voller Temperament durch den zweiten Teil des Konzertabends. Höchste Konzentration war bei einem von Kurt Gäbele arrangierten Beatles-Medeley gefordert, bei dem Klassiker wie "Yesterday" und "Let it be" nicht fehlen durften. Einen gelungenen Kontrast hierzu bildete Johann Sebastian Bachs "Ave Maria" in einer neueren, beeindruckend vorgetragenen Bearbeitung.

Ein bewegender Moment war es für alle, als sich Hendreich vor seinem Orchester, das er 13 Jahre leitete, letztmals verneigte, ihm einen Handkuss zuwarf und sich so als "Chef der Truppe" verabschiedete. Stehende Ovationen von Musikern und Zuhörern waren der Dank an den beliebten Musiklehrer. Über die Taktstockübergabe an den neuen Dirigenten Thorsten Reski wird der Altmühl-Bote noch berichten.

Die letzten drei Stücke spielte die Jugendkapelle unter Leitung ihres neuen Dirigenten. Dass sich die Jugendkapelle auch geistlichem Liedgut widmet, vernahmen die Zuhörer bei dem bekannten Choral "Von guten Mächten wunderbar geborgen", dessen Text der bekannte NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer im Gefängnis verfasst hatte. Am Schluss erklang noch das etwas flottere "Oye Como Va".

Nach einer Zugabe und dem gemeinsam gesungen "O du fröhliche, O du selige" wurden die Konzertbesucher in die nächtliche Altmühlstadt verabschiedet.

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