Gunzenhausen: Ein entspannter Stadtball 2020

12.1.2020, 17:26 Uhr
Gunzenhausen: Ein entspannter Stadtball 2020

© Wolfgang Dressler

11. Januar 2020, die Stadtball-Pause ist vorüber. Die neue, generalsanierte Stadthalle erstrahlt extra zu diesem Anlass erstmals in Blau. Drinnen die nächste Überraschung: Es gibt keine lange Wartezeit, bevor man von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und seiner Frau Angelika begrüßt wird. Das frühere lange Ausharren in der Warteschlange hatte einen gewissen Reiz, der aber durch das zugige, kleine Foyer merklich getrübt wurde. Vergangene Zeiten …

Drinnen lenken echte Kerzen auf den Tischen, prächtige Kronleuchter und große Bilder an den Wänden die Blicke auf sich. Klar, das Motto des Abends lautet "Eine Nacht, strahlend wie in Monte Carlo". Das Parkett ist noch so gut wie neu. Für die Musik sorgt die Silvio-Dalla-Brida-Band aus Weil der Stadt (Baden-Württemberg). Sie war bereits 2016 an gleicher Stätte aktiv, damals ging es um "James Bond"; Kulturamtsleiterin Astrid Stieglitz hat einen guten Griff getan.

Karl-Heinz Fitz findet bei der Begrüßung das rechte Maß zwischen Herzlichkeit und gebührender Kürze. Den Blick lenkt er gleich mit Bildern auf das 18-Millionen-Projekt Sanierung. Merke: Die Stadthalle Gunzenhausen selbst ist hier und heute der Star. Und irgendwie ist sie ja auch Fitz’ "Baby", wie jeder im Saal weiß.

Damit die Nacht ein Erfolg wird, hat sich nicht nur Astrid Stieglitz ins Zeug gelegt. Konzept und Dekoration sind Sache von Caterina Lang. Gustav Girschele nimmt für das gesamte Bauhofteam Dank entgegen. Die drei Hallentechniker Frederik Kraus, Bernhard Volkert und Wolfgang Thomas haben ebenfalls gute Arbeit geleistet. Die neue Stadthalle kann viel (zum Beispiel Klimanlage), aber die aufwendige Technik muss richtig eingestellt sein.

Gunzenhausen: Ein entspannter Stadtball 2020

© Wolfgang Dressler

Die beiden Showeinlagen fallen recht unterschiedlich aus. Rebecca Alster aus Jena kann mit ihrer Hula-Hoop-Performance mit LED-Reifen nicht so recht begeistern. Als dann um 22.30 Uhr die beiden Ungarn Richard und Oxana Jecsmen die Bühne betreten, sind viele Gäste zunächst draußen an der Bar, am Roulettetisch oder an der großen Carrera-Bahn im Raum Altmühltal. Sie verpassen etwas! Die gezeigte Slow-Motion-Akrobatik zu sphärischen Klängen ist wirklich faszinierend und hat Spitzenniveau. "Power, Grazie und Sinnlichkeit" waren versprochen worden – diese Mission wurde erfüllt. Monte Carlo bzw. Gun-City zieht eben grandiose Zirkusleute an.

Und noch jemand geht ans Mikrofon. Christoph Potzler steuert spontan ein Lied bei, unterstützt von Stefan Hofmann am Klavier. Das Duo bewies auch diesmal Format.

Damit zum Eisbüfett ab Mitternacht und zurück zur renommierten Firma Schöller. Das bekannte Unternehmen ist tatsächlich an die Altmühl zurückgekehrt, ließ sich vom Kulturamt überreden, wieder die kalten Spezialitäten zu liefern. Beim Gang zum Büfett und beim dorigen kurzen Warten geht es enstpannt zu, jedenfalls viel "ziviler" als früher. Überhaupt zeichnet sich der Stadtball 2020 durch eine angenehme Lockerheit aus. Im Saal sind die Tische nicht so eng gestellt wie früher, auf der Tanzfläche kann man sich meistens erstaunlich frei bewegen. Und das riesengroße Foyer fördert auch den Eindruck, dass nach der Sanierung alles etwas "luftiger", großzügiger abläuft. Nur die frühere, leicht schummerige Bar wird von manchen vermisst. Vielleicht kann der Raum Altmühltal im nächsten Jahr in diesem Sinne umfunktioniert werden.

Gunzenhausen: Ein entspannter Stadtball 2020

© Wolfgang Dressler

Es ist längst 2 Uhr durch. Die Band legt nochmals richtig los, verzichtet aber auf die üblichen Gassenhauser wie "Satisfaction" von den Rolling Stones. Stattdessen stehen gepflegtere" Lieder von Tom Jones oder Village People auf dem Programm. Gut so. In einer Ecke des Foyers packt der Fotograf, der viele Erinnerungsbilder geschossen hat, seine Geräte zusammen. Der Roulettetisch ist auch abgebaut und wird nach draußen getragen. Mit Monte Carlo geht es für diesmal zu Ende. Dass die Gunzenhäuser Stadthalle auch in den nächsten Monaten und Jahren rege genutzt wird, ist übrigens Sache von Heidrun Stegner. Sie ist seit Jahresbeginn die neue Stadthallenmanagerin, kommt von den Mainfrankensälen in Veitshöchheim. Man darf auf sie ebenso gespannt sein, wie auf den Stadtball 2021.

 

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