Gunzenhausen: Komödien, Walzer und ein Klassiker

27.1.2020, 06:09 Uhr
Gunzenhausen: Komödien, Walzer und ein Klassiker

© Konzertbüro C. Schutte

755 Plätze zählt die Halle. Derzeit läuft noch die 43. Spielzeit. Zuletzt war die Operette "Das Schwarzwaldmädel" ein Renner – vorwiegend vor älterem Publikum. Insgesamt könne man mit dem Besuch der Aboveranstaltungen sehr zufrieden sein, berichtete Stieglitz. Es gelte, noch mehr Abonnenten zu gewinnen – da sei man auf einem guten Weg – und zusätzliche Besucher zu den einzelnen Events zu locken.

So sah es auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Wenn jeweils neben den Abonnenten viele sonstige Gäste in die Stadthalle kämen, dann wirke sich das natürlich auf die Finanzen positiv aus. Letztlich bleibe es jedoch dabei, dass die Stadt für ihr Kulturprogramm etwas drauflegen müsse. An der Veranstaltungsserie selbst will die Stadt nicht rütteln lassen. Cornelia Röhl (SPD) merkte an, Gunzenhausen sei die einzige Stadt weit und breit, die Theaterstücke im Abo anbiete.

Die nächste, dann 44. Saison umfasst sechs Abostücke und zwei Kinderveranstaltungen. Die Gagen dafür belaufen sich auf insgesamt 66 590 Euro. Hinzu kommen noch Tantiemen und Nebenkosten.

Gunzenhausen: Komödien, Walzer und ein Klassiker

© Ursula Düren/dpa

Los geht es am 11. Oktober 2020 mit der Komödie "Paulette – Oma zieht durch" (Kosten: 9290 Euro). In den Hauptrollen sind Diana Körner, Lutz Bembenneck und Anne Stegmann zu sehen. Es geht um die Überwindung von Altersarmut, sozialer Ausgrenzung, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. Eine ältere Frau muss von der Grundsicherung leben, sie ist verbittert und extrem rassistisch. Als sie fast gar nichts mehr hat, nimmt sie ihr Leben selbst in die Hand und mutiert zur erfolgreichen Geschäftsfrau. Dabei bekommt sie es mit Menschen anderer Herkunft und Hautfarbe zu tun.

"Acht Frauen" (9500 Euro) heißt es am 28. November, unter anderem mit Anja Klawun. Eine wohlhabende Familie kommt an einem abgelegenen Ort zusammen, um Weihnachten zu feiern. Dann wird der Hausherr tot aufgefunden, grausam ermordet. Eine der acht Frauen muss die Täterin sein, keine hat ein Alibi, alle hatten ein Motiv. Der Film von 2001 war ein Hit.

Es folgt am 16. Januar die Operette "Wiener Blut" (13 700 Euro) mit vielen Darstellern und eigenem Orchester, wie schon beim "Schwarzwaldmädel". Die Musik von Walzerkönig Johann Strauß Sohn dürfte viele interessieren. Mit Wiener Schmäh, flotten Arien und viel Wortwitz tanzen die Paare im Dreivierteltakt, immer auf der Suche nach der großen Liebe.

Bei dem vierten Stück handelt es sich um "Fräulein Julie" (9400 Euro). Termin dafür ist am 13. Februar. Das Drama von August Strindberg ist ein Klassiker – das Leben soll ungeschönt auf die Bühne gebracht werden. Dem sind auch die beiden Hauptdarsteller Dominique Horwitz und Judith Rosmaier verpflichtet, beide oft auf der Bühne und im Fernsehen zu sehen. Zum Inhalt: Eine Grafentochter lässt sich mit einem Diener ein. Am nächsten Morgen ist der Reiz verflogen. Reue, Verzweiflung und ein Selbstmord sind die Folgen.

Gunzenhausen: Komödien, Walzer und ein Klassiker

© Ursula Düren/dpa

Weiter geht es mit der Komödie "Schwiegermutter und anderen Bosheiten" (8900 Euro) am 26. März. Geschrieben hat sie Alexander Ollig, der "Vater" der Rosenheim-Cops. Michael von Au und Simone Rethel führen das Ensemble an. Wie immer in solchen "Fällen" darf man einen Reigen von Irrungen und Wirrungen erwarten. Das Kompliment "Du bist mein heißes kleines Goldstück" wird hart auf die Probe gestellt.

Am 1. Mai nächsten Jahres steht "Drei Männer und ein Baby" (9600 Euro) auf dem Programm. Es spielen Mathias Herrmann, Heio von Stetten und andere. Eine Männer-WG wird aufgemischt, als eines Tages ein Baby vor der Tür entdeckt wird. Mit dem sorglosen Single-Dasein ist es vorbei, alles dreht sich um den kleinen Wonneproppen Marie – was auch schon im Kino zu sehen war.

Die Kinderstücke heißen "Das Sams feiert Geburtstag" (3100 Euro), vorgesehen am 15. Dezember, und "Die Olchis Live" (3100 Euro), terminiert auf den 29. März 2021.

In der darauffolgenden Saison 2021/22 soll auf jeden Fall das Stück "Extrawurst" Teil der Serie sein. Astrid Stieglitz hätte es bereits für die nächste Spielzeit buchen können, plädierte aber nicht leichten Herzens für "Fräulein Julie". Dem folgte der Ausschuss. Den Stadträten war es wichtig, dass ab dem Herbst wieder die ganze Brandbreite von Komödie über Operette bis zum Drama abgedeckt wird. Tenor: Es soll sich was rühren in der Halle. Das soll aber nicht bedeuten, dass die leichte Muse alles dominiert. Und das Angebot soll auch für jüngere Leute interessant sein.

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