Gunzenhausen: Landratsamt bitte um Hilfe

3.4.2020, 06:02 Uhr
Gunzenhausen: Landratsamt bitte um Hilfe

© Peter Steffen/dpa

Da von der zentralen Beschaffungsstelle bisher nicht ausreichend Schutzmaterial in Altmühlfranken ankommt, hat sich die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) im Landkreis entschlossen, einen Aufruf an heimische Firmen und Einrichtungen zu richten. Katastrophenschützer hoffen, dass so die medizinischen Einrichtungen besser versorgt werden können.

Kliniken, Alten- und Pflegeheime, ambulante Pflegedienste und Arztpraxen benötigen dringend Desinfektionsmittel, Handschuhe und Schutzmasken. Viele Einrichtungen haben sich bereits an die FüGK gewandt, die sämtliche Corona-Maßnahmen im Landkreis koordiniert.

Zuständig für die Beschaffung des Schutzmaterials ist eigentlich die zentrale Beschaffungsstelle des Freistaats. Die bemüht sich derzeit nach Kräften, auf dem freien Markt größere Mengen einzukaufen. Die Lieferungen werden anschließend an Landkreise und kreisfreie Städte in ganz Bayern verteilt. Die Landkreise wiederum verteilen das Material an die Kliniken, Heime oder andere Einrichtungen.

Allerdings "kommen über diese Versorgungsschiene bislang noch zu geringe Mengen des benötigten Schutzmaterials vor Ort an", heißt es in dem Aufruf des Landratsamtes.

Landrat Gerhard Wägemann und Klinikvorstand Christoph Schneidewin wenden sich deshalb mit einem Appell an alle Unternehmen: "Das Klinikum Altmühlfranken, Pflegeheime, Pflegedienste, die Ärzteschaft und die Rettungsdienste geben aktuell alles im Kampf gegen Corona. Doch ohne die notwendige Schutzausrüstung kann in Kürze an vielen Stellen die Arbeit in absehbarer Zeit eventuell nicht mehr mit ordnungsgemäßen Schutzmaßnahmen fortgeführt werden", heißt es dort. Alle Firmen im Landkreis werden deshalb aufgerufen, Lagerbestände zu melden. "Auch wer Schutzmaterialien selbst produzieren kann, sollte sich an uns wenden."

 

Abnahme gegen Kostenerstattung

 

Eine Abnahme geeigneter Schutzmaterialien durch das Landratsamt erfolgt gegen Kostenerstattung. Sollten größere Mengen oder Kontaktdaten von Herstellerfirmen außerhalb des Landkreises vermittelt werden, wird der Kontakt über die FüGK an die zentrale Beschaffungsstelle des Freistaats weitergegeben.

Damit die Materialmeldung von den Firmen möglichst zeitsparend und komfortabel an den Landkreis weitergeleitet werden kann, wurde unter www.landkreis-wug.de/corona-materialabfrage/ ein Online-Formular freigeschaltet. Aus diesem geht konkret hervor, welche Artikel, Geräte und Ausstattungsgegenstände benötigt werden. Vor allem geht es hier um FFP-2- oder FFP-3-Schutzmasken und -anzüge (DIN EN 14126), Mund- und Nasenschutz, Desinfektionsmittel und Alkohol zu deren Herstellung.

Die Wirtschaftsförderung des Landkreises wird die Unternehmen per Rundmail zusätzlich auf diese Unterstützungsaktion hinweisen. Fragen zu dem Firmenaufruf beantwortet die "Beschaffungsstelle" der Führungsgruppe Katastrophenschutz telefonisch unter 09141/ 902447 oder per Mail (versorgung2.fuegk@landkreis-wug.de).

Auf der anderen Seite stehen natürlich die medizinischen Einrichtungen, Pflegeheime, ambulanten Pflegedienste sowie sonstige Bedarfsträger, die derzeit händeringend nach Schutzmaterial suchen. Auch diese sollten sich möglichst an die FüGK des Landkreises wenden und eine Bestands- und Bedarfsermittlung abgeben (PDF-Formular unter http:// www.lk-wug. de/uo4tj2z abrufbar).

Fragen der Bedarfsträger aus dem Landkreis beantwortet der "Versorgungsstab" telefonisch unter 09141/ 902352 oder per Mail (versorgung. fuegk@landkreis-wug.de).

In den vergangenen Tagen und Wochen konnte jeweils nur ein kleiner Anteil des gemeldeten Bedarfs tatsächlich gedeckt werden. Die FüGK hat aktuell noch keine gesicherten Informationen, wann und wie viel Material (Desinfektionsmittel oder Schutzausrüstung) geliefert wird. Deshalb kann auch keine Aussage darüber getroffen werden, ob oder in welchen Mengen eine Verteilung erfolgt.

Die Führungsgruppe Katastrophenschutz arbeite mit Kräften daran, ausreichend Schutzmaterial zu beschaffen, so das Landratsamt.

InfoAlle Informationen zum Firmenaufruf sowie zur Bedarfs- und Bestandsermittlung sind online unter www.landkreis-wug.de/corona/schutzmaterial nachzulesen. Dort sind auch die beiden Formulare eingestellt.

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