Gunzenhausen: Leihomas und -opas dringend gesucht

6.11.2019, 17:05 Uhr
Gunzenhausen: Leihomas und -opas dringend gesucht

© Arne Dedert/dpa

Die kleine Mia streckt drei Finger in die Höhe. "Ich bin zwei", sagt sie, überlegt kurz und korrigiert: "Nee, drei". Mia hat am Samstag Geburtstag und übt schon mal, mit drei Fingern in der Luft, ihr neues Alter. Zur Feier ist natürlich auch "die Kiri" eingeladen, "meine Wunschoma", erzählt das Mädchen. Die 55-Jährige betreut Mia und ihren fünfjährigen Bruder seit einem Jahr. Sie ist eine von derzeit 30 Frauen und vier Männern, die im Landkreis als sogenannte Wunschgroßeltern tätig sind und dabei viel bewirken.

Mit leuchtenden Augen erzählt die Wunschomi von den Erlebnissen mit Mia: "Wir machen Ausflüge, wir spielen und essen selbstgemachte Pfannkuchen. Die isst sie bei mir so gerne." Sie selbst hat eine Tochter, zwei Patenkinder, aber keine Enkel. "Ich habe immer viel mit Kindern zu tun gehabt. Und wer rastet, der rostet", ergänzt sie lachend. Mias Großeltern leben in Hamburg, und daher ist die Familie sehr dankbar, so eine liebevolle Unterstützung gefunden zu haben.

Viele Einsatzmöglichkeiten

Der Einsatz der Wunschgroßeltern kann sehr vielseitig sein. Man kann das Kind vom Kindergarten abholen, mit ihm zusammen etwas malen oder basteln, auf den Spielplatz gehen oder Geschichten vorlesen. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich bestimmen die Wunschgroßeltern den zeitlichen Umfang der Unterstützung, wobei den meisten Familien mit zwei Stunden in der Woche schon sehr geholfen ist.

Alle sechs Wochen findet im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen ein Großelterncafé statt, in dem sich die Ehrenamtlichen austauschen können. Unterstützt werden die Wunschgroßeltern von der Koordinierungsstelle, die am Landratsamt angesiedelt ist.

Infos für Interessenten gibt’s bei Koordinatorin Vanessa Hüttinger, Telefon 09141/ 902412 oder Mail wunschgrosseltern@altmuehlfranken.de

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