Gunzenhausen: Lernen mit Spaß und iPad

22.2.2020, 17:31 Uhr
Gunzenhausen: Lernen mit Spaß und iPad

© Tina Ellinger

Zunächst aber gab es ein dickes Dankeschön an Schüler und Eltern, die einiges an Geduld haben aufbringen müssen, bis sie vollständig ausgerüstet ans Werk gehen konnten. Die Lieferung der iPads und vor allem die der dazugehörigen Hüllen samt Tastatur verzögerte sich aufgrund von Engpässen bei den Händlern, erklärte Greta Weisenseel, die bei der Zukunftsinitiative Altmühlfranken (ZIA) für Familie und Bildung zuständig ist und die Einführung der iPad-Klasse an der Wirtschaftsschule betreut. Sie ist es auch, die zum Schuljahresanfang die Sammelbestellung der Geräte vornimmt und über den Landkreis dann abrechnet.

Denn bezahlt werden die Tablets von den Eltern, sodass sie den Schülern für die Hausaufgaben und auch für private Zwecke zur Verfügung stehen. Sie dürfen die Geräte also mit nach Hause nehmen, was jetzt, da alle Teile geliefert worden sind, auch so gehandhabt wird.

Geduldiges Warten

Bis dahin blieben sie sicher verwahrt in der Schule. Für ihren umsichtigen Umgang mit den iPads und ihr geduldiges Warten hatte Weisenseel für alle Schüler der V7a eine süße Entschädigung mitgebracht.

Zudem erläuterte sie den Eltern der Sechstklässler das Verfahren für die Teilnahme an der iPad-Klasse, die ab der 7. Klasse startet. Sollte es dafür zu viele Anmeldungen für die eine Klasse, die gebildet wird, geben, wird unter den Bewerbern ausgelost. Das geschieht in der ersten Woche der Sommerferien, weil erfahrungsgemäß erst dann alle Anmeldungen vorliegen, wie Förtsch ergänzte, der außerdem betonte: "Es gibt auch noch Blätter, Hefte und Bücher in der iPad-Klasse." Sprich, die Kinder sitzen nicht nur an einem Bildschirm.

Und die Lehrer können auch per App gucken, was ihre Schüler gerade so an den Geräten machen. "Das iPad kann auch ablenken", gibt der stellvertretende Schulleiter zu bedenken, es sei sicher nicht für jeden Jungen oder jedes Mädchen gleich gut geeignet. Er bot im Namen der Lehrkräfte an, den Eltern bei der Entscheidung beratend zur Seite zu stehen.

Wie genau so ein Unterricht mit digitaler Unterstützung ausschauen kann, demonstrierten die Schüler der V7a und ihre Lehrkräfte Konstantin Stricker (Mathematik), Thomas Tagscherer (Englisch) und Harald Regensburger (Geschichte/Sozialkunde) den Gästen, die Schüler André Jost und Schulleiter Thomas Grad begrüßt hatten, auf anschauliche Weise. Ob Vokabeln lernen, Hörverstehen, Geschichtsdaten abfragen oder Kopfrechnen – die Einsatzmöglichkeiten und entsprechenden Lernplattformen sind äußerst vielfältig, und die Vorteile zum analogen Lernen liegen für die Pädagogen auf der Hand: So bekommen die Schüler zum Beispiel sofort Rückmeldung, ob eine Antwort richtig oder falsch ist, und auch die Lehrer sehen gleich, wo es bei dem einzelnen Kind noch hakt.

Zudem könnten die Aufgaben genau passend auf den Unterricht abgestimmt werden, was zwar teilweise aufwendig, aber "für die Kinder langfristig gut angelegt ist", wie Stricker erläuterte. Einig waren sich die Lehrer auch darüber, dass die Kinder mit viel Spaß und Motivation an die Arbeit mit dem iPad herangehen. Und mit Freude an der Sache lernt es sich, das weiß die Wissenschaft schon lange, am besten.

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