Gunzenhausen plant heuer eine "Corona-Kirchweih"

19.6.2020, 09:10 Uhr
Dichtes Gedränge am Schießwasen: Menschenansammlungen wie diese will die Politik in Corona-Zeiten verhindern. Deshalb wird es eine Gunzenhäuser Kirchweih in der gewohnten Form heuer nicht geben. Aber im Rathaus ist man offen für neue Ideen.

© Christian Pohler Dichtes Gedränge am Schießwasen: Menschenansammlungen wie diese will die Politik in Corona-Zeiten verhindern. Deshalb wird es eine Gunzenhäuser Kirchweih in der gewohnten Form heuer nicht geben. Aber im Rathaus ist man offen für neue Ideen.

Er habe in der nächsten Woche eine Unterredung mit den Festwirten, der Spalter Brauerei und der Familie Zöllner, die das Event organisiert, verrät Bürgermeister Karl-Heinz Fitz auf Anfrage des Altmühl-Boten. "Dabei wollen wir überlegen, ob es nicht eine alternative Form der Kirchweih für Gunzenhausen geben könnte."

Denkbar wäre beispielsweise, die Buden und Fahrgeschäfte über die ganze Stadt zu verteilen, um so größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Und die Wirte könnten auf dem Schießwasen eine räumlich entzerrte Biergarten-Lösung für durstige Kehlen anbieten. "Wenn die Festwirte sagen, das geht nicht, ist die Sache erledigt", sagt Fitz. Wenn nicht, sei er "sehr offen" für neue Ideen.

Dabei denkt der Rathaus-Chef freilich nicht nur an die Besucher der Kirchweih, sondern auch an die Schausteller, die praktisch seit den Weihnachtsmärkten keine Einnahmen mehr verbuchen konnten und finanziell schwer gebeutelt sind: "Das sind seit vielen Jahren unsere Partner, die wollen wir nicht im Regen stehen lassen."

Definition steht immer noch nicht fest

Bei der Sparkasse Gunzenhausen habe er schon mal angefragt, ob man für so eine aufgesplittete Kirchweih unter Umständen deren Parkplatz nutzen könnte, und aus der Gastronomie erreichten ihn bereits erste Anfragen, ob die sich an einem – wie auch immer gearteten – Kirchweihtreiben beteiligen könne. Er jedenfalls sei optimistisch: "Es wird eine Veranstaltung unter der Thematik Kirchweih in Gunzenhausen geben."

Allerdings gibt es noch ein zweites Event, das unter das bis Ende Oktober verfügte Verbot von Großveranstaltungen fallen könnte: die "Kulturherbst" genannte lange Einkaufsnacht, die für den 26. September geplant ist. Wobei Fitz sogleich auf eine noch nicht geklärte Frage hinweist: Was ist eigentlich eine Großveranstaltung?


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Dieser Begriff sei von der großen Politik noch nicht definiert, weshalb es derzeit unmöglich sei, etwas Genaueres dazu zu sagen. Er habe jedenfalls schon mal das Interesse der Einzelhändler am Kulturherbst abgefragt und auch "einige Reaktionen" erhalten. Deshalb – und weil sich bis Ende September an den Corona-Vorschriften noch Vieles ändern könne – wolle er den Termin auch auf keinen Fall absagen. Und er betont: Was auch immer passiere, er sei "offen für eine flexible Lösung".

 


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