Gunzenhäuser Bauausschuss lehnt Fußgängerampel ab

2.2.2018, 16:03 Uhr
Gunzenhäuser Bauausschuss lehnt Fußgängerampel ab

© Marianne Natalis

Nach der Schließung des Lidl-Markts in der Weißenburger Straße waren vor allem von älteren Mitbürgern aus der Südstadt Klagen laut geworden. Sie müssen für ihre Lebensmitteleinkäufe nun nicht nur einen weiteren Weg in Kauf nehmen, sondern auch die vielbefahrene Weißenburger Straße überqueren. Trotz der Querungshilfe in der Mitte der Weißenburger Straße sei das nicht immer einfach, hieß es vonseiten der Bevölkerung.

Auf Antrag von Dr. Werner Winter (Freie Wähler) und Anregung des städtischen Seniorenbeirats wurde deshalb die Stadtverwaltung beauftragt, sich diese Stelle einmal genauer anzusehen und mögliche Maßnahmen im Stadtratsausschuss für Bauangelegenheiten und Stadtentwicklung zu präsentieren.

Doch eine wirklich gute Lösung, das wurde bei den Ausführungen von Stefan Brändlein schnell deutlich, gibt es an dieser Stelle nicht. Mehr als 50 Fußgänger und Radfahrer, das machte eine Zählung im Oktober deutlich, kreuzen an dieser Stelle in den Spitzenzeiten kurz vor Mittag und am späten Nachmittag die Straße. Sie müssen eine Lücke zwischen den rund 750 Kraftfahrzeugen finden, die stadtein- oder -auswärts fahren. Das sind zu viele Autos für einen Zebrastreifen, erläuterte der stellvertretende Hauptamtsleiter in der Sitzung.

Gunzenhäuser Bauausschuss lehnt Fußgängerampel ab

So bliebe eigentlich nur eine Fußgängerampel. Diese würde zwar für diejenigen, die ihre Einkäufe zu Fuß erledigen, eine enorme Verbesserung bedeuten, doch die Auswirkungen auf den Autoverkehr wären im Gegenzug beträchtlich. Die Polizei äußerte denn auch Bedenken wegen des Verkehrsflusses, der durch die neue Ampelanlage ständig unterbrochen würde.

Etwas länger als 13 Minuten würde das Signal nach Brändleins Berechnung in den am meisten frequentierten Stunden für die Autofahrer auf Rot stehen. Die Autos würden sich aber nicht nur auf der Weißenburger Straße stauen, auch die Ausfahrt aus dem Höfler-Parkplatz würde enorm erschwert. Schon jetzt kommen dort diejenigen, die stadteinwärts fahren wollen, manchmal nur schwer heraus.

"Wir würden die Situation wahrscheinlich verschlechtern", brachte es Bürgermeister Karl-Heinz Fitz auf den Punkt und plädierte dafür, die Situation in der Weißenburger Straße so zu belassen, wie sie ist. Zumal es nur anfänglich Beschwerden aus der Bevölkerung gegeben habe, in letzter Zeit habe er nichts mehr gehört. Mit der Querungshilfe gebe es ja auch einen sicheren Weg, merkte Brändlein noch an.

Überlegungen von Winter und Daniel Hinderks (SPD), die Fußgängerampel etwas weiter stadtauswärts, näher am Kreisverkehr, zu installieren, wurden in dem Gremium schnell verworfen. So glaubte Dr. Hans-Peter Neumann (SPD) nicht, dass die Fußgänger den Umweg in Kauf nehmen. Die 30 000 Euro, die der Bau einer Signalanlage kosten würde, könne man sich sparen, waren sich die Mitglieder des Bauausschusses am Ende einig und votierten dafür, den Status quo zu belassen.

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