Gunzenhäuser Stadtradelstar verzichtet aufs Auto

15.7.2019, 05:58 Uhr
Gunzenhäuser Stadtradelstar verzichtet aufs Auto

© privat

Eine ganz große Umstellung war es für den 32-jährigen Familienvater ohnehin nicht, das Auto stehen zu lassen, benutzt er es auch ansonsten nur für den Einkauf. Den erledigt er jetzt mit seinem Lastenrad, muss dafür aber ein, zwei Mal häufiger in die Altmühlstadt fahren als mit dem Auto. Und eben mehr Zeit einplanen: "Da geht es auch um Entschleunigung. Für die einfache Strecke brauche ich etwa 20 Minuten, das muss ich bedenken."

Ein Prozess, den man lernen muss, wie Markus Diepold sagt, der auch gleich ein gutes Beispiel parat hat: Für ein Baumhaus wollte er in einem Baumarkt vier Meter lange Dielen kaufen. "Eigentlich hätte ich dafür das Auto samt Hänger genommen. Wie soll ich das mit dem Rad transportieren?" Hier ist Umdenken gefragt: Kurzerhand ließ er sich die Bretter vor Ort auf die erforderliche Länge von 70 Zentimetern zuschneiden, und schon klappte es. "Das ist wie eine kleine Erfolgsgeschichte", erzählt er stolz.

Papa als Vorbild

Stolz ist er auch auf seine vierjährige Tochter Antonia, die sich den Papa zum Vorbild nimmt und den täglichen Weg in den Laubenzedler Kindergarten mit dem eigenen Rad meistert, während die beiden jüngeren Geschwister in ihren Kindersitzen im Lastenrad chauffiert werden. Dabei sind ab und an kleinere Hindernisse wie Mülltonnen oder gelbe Säcke auf den Gehwegen zu umfahren. "Da muss man immer wieder auf die Straße ausweichen", weiß er zu berichten.

Die gefahrenen Kilometer von Vater und Tochter – Antonia hat in der ersten Woche 24 Kilometer geschafft – zählen für das Team "Storchennest-Radler", das mit 16 Teilnehmern im kommunalen Ranking auf Platz fünf mit rund 1250 Kilometern (Stand: 12. Juli) steht. Das Besondere an dieser Gruppe ist, dass neben den Erzieherinnen und Eltern auch einige Kinder des Kindergartens Storchennest in Laubenzedel mitradeln.

Er selbst ist in der ersten Stadtradelwoche rund 130 Kilometer gefahren und belegt innerhalb seines Teams Platz sieben, "was bei hoffentlich eintretenden Regentagen nach oben hin gesteigert werden kann", wie er lachend meint. Na, aus dieser Sicht betrachtet meinte es der Wettergott am Wochenende ja schon recht gut mit dem Gunzenhäuser Stadtradelstar.

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