Halloween-Beutezug durch Gunzenhausen

1.11.2019, 08:07 Uhr
Halloween-Beutezug durch Gunzenhausen

© Thomas Pfaffinger

Seinen Ursprung hat Halloween in einem keltischen Brauch. In ihrer Mythologie kehren zum "Samhain"-Fest Verstorbene aus dem Totenreich zurück. Sie ziehen mit Geistern und Dämonen umher und versuchen in dieser Nacht, sich die Seelen der Lebenden zu schnappen, so die Sage. Die Einheimischen hatten sich damals verkleidet, um die Geister fernzuhalten. Irische Einwanderer brachten den Brauch im 19. Jahrhundert mit in die USA, von dort kam er später nach Europa zurück. Dass die Kinder durch die Straßen ziehen und an Haustüren Süßigkeiten einfordern, geht überraschenderweise auf eine frühe christliche Tradition im 11. Jahrhundert zurück. In Irland wurden damals am Allerseelentag sogenannte "Seelenkuchen", kleine Brote mit Johannisbeeren, an Bettler verteilt. Sie versprachen im Gegenzug, für die Seelen von Verstorbenen zu beten.

Im "Streetwork" erwarteten die Jugendlichen gruselig mit Spinnen und Käfern dekorierte Räume. Einige Jugendliche hatten sich ehrenamtlich eingebracht und passend zum Anlass Kuchen und Getränke vorbereitet: "Abgehackte Finger", ein Friedhofs-Kuchen und Gespenster-Muffins fanden sich auf der Speisekarte wieder.

Auch die ausgehöhlten und mit Kerzen bestückten Kürbisse haben ihren Ursprung in einer irischen Legende: Der Hufschmied Jack Oldfield aus Irland kam nach seinem Tod weder in den Himmel noch in die Hölle, weil selbst der Teufel ihn nicht haben wollte. Satan gab dem Hufschmied lediglich ein Stück glühende Kohle mit auf den Weg. Damit die Kohle nicht verglüht, legte Oldfield sie in eine ausgehöhlte Rübe. Seitdem werden die leuchtenden Kürbisse vor allem in Amerika gerne auch als "Jack-O-Lanterns" bezeichnet.

Unterschiedliche Traditionen, Sagen und Erzählungen haben also zu der jetzigen Gestaltung des Halloween-Festes beigetragen. Für die Kinder und Jugendlichen steht an Halloween insbesondere der gemeinsame Spaß im Mittelpunkt. Dies wurde auch bei der anschließenden Tour durch die Stadt deutlich. "Das mit den Streichen, falls es mal nichts Süßes gibt, spielt während unserer Tour eigentlich überhaupt keine Rolle", berichteten Katharina Meister-Guckenberger und Thomas Pfaffinger anschließend. "Und falls jemand mal tatsächlich abweisend oder gar unfreundlich reagiert, bietet das eine gute Möglichkeit, über Akzeptanz und Toleranz mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen."

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