Handball: Dem Aufstieg in Tirol folgt der in die BOL

11.5.2019, 07:19 Uhr
Handball: Dem Aufstieg in Tirol folgt der in die BOL

© TV Gunzenhausen

Aber der Reihe nach: Die TV-Handballer haben im vergangenen Jahr aus personellen Gründen – es standen einige Abgänge und altersbedingte Absagen zu Buche – auf den Aufstieg verzichtet. Darüber hinaus war ihr wichtigstes Ziel, dass eine schnelle und gute Integration der A-Jugendlichen in den Männerbereich stattfinden kann. Die selbst noch in der ÜBOL spielenden Nachwuchsspieler – die die Meisterschaft in dieser Runde holten – standen zu Beginn der Saison 2018/19 nur sporadisch für Kurzeinsätze zur Verfügung. Dass sich die Jungs jedoch so gut in der ersten Männermannschaft integrieren sollten, damit hatte im September 2018 bei Saisonstart noch niemand im TV-Lager gerechnet.

"Trotz sehr schlechter Trainingsbeteiligung über die komplette Saison wuchs aus den verbliebenen ,Alten‘ und den ,Jungen‘ von Spiel zu Spiel zusammen, was offensichtlich zusammen gehört", sagt Trainer Christian Rieger heute. Egal welche Schlüsselspieler einmal nicht mit dabei waren, der TV wurde immer besser. Die letzten sieben Saisonspiele blieben die "Gunners" durchgängig ungeschlagen und schlossen die anfänglich überschaubar verlaufene Saison mit dem guten vierten Tabellenplatz ab. Da lediglich die ersten drei Mannschaften aufstiegsberechtigt sind – und das auch nur dann, wenn deren erste Mannschaft nicht in der nächsthöheren Liga spielt (wir berichteten) – fuhren die Gunzenhäuser nach Saisonende in die Wildschönau nach Tirol, um einen schönen Saisonabschluss zu feiern und auch, um sich schon auf die neue Saison in der Bezirksliga einzustimmen.

Die Wünsche des Handball-Verbands

Was zu diesem Zeitpunkt keiner wusste: Der Meister der Bezirksliga, der MTV Stadeln II – den der TV im letzten Heimspiel Anfang April mit zehn Toren besiegt hatte – wollte nicht in die BOL aufsteigen. Und somit wäre die Bezirksoberliga in der Spielzeit 2019/20 nicht auf die vom Verband gewünschte Sollstärke von zwölf Mannschaften gekommen.

Also fanden nach der Rückkehr des TV-Trosses aus Österreich Gespräche zwischen dem Handball-Bezirk Mittelfranken und den Altmühlstädtern statt, die zur Folge hatten, dass Gunzenhausen in die BOL aufsteigt. "Da dieser Aufstieg für die neue Saison ohnehin unser Ziel gewesen wäre, haben wir die Gelegenheit jetzt genutzt. Die Spieler aus den Jugendmannschaften haben ihre Erfahrungen bei den Männern ja schon gesammelt", sagt Trainer Rieger.

Der Trainer denkt um

Nun wollen die "Gunners" ihrem in den vergangenen Spielzeiten so treuen und zahlreich erschienenen Publikum ab Herbst in der Bezirksoberliga "einen noch schnelleren, besseren und athletischeren Handball zeigen", wie es Christian Rieger formuliert, " wir werden in der Vorbereitung alles daran setzten, den neuen Gegnern auf Augenhöhe zu begegnen, um möglichst viele Punkte sammeln zu können."

Ein entscheidendes Puzzleteil in den Plänen der Gunzenhäuser: Christian Rieger wird die Mannschaft um Kapitän Benjamin Franz auch in der neuen Saison trainieren, wie Rieger nun auch offiziell bestätigte. Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob der Gunzenhäuser sein Amt nach dann zwei Jahren über den Sommer hinaus nicht weiter ausüben würde.

Allerspätestens bei der Abschlussfahrt in den Tiroler Bergen kam allerdings der Sinneswandel – und offensichtlich ein neuer Motivationsschub: "Wir werden in den nächsten Wochen versuchen, uns noch auf der ein oder anderen Position zu verstärken, aber auch alte Strukturen bewahren. Somit kann sich Gunzenhausen in der neuen Saison auf höherklassigen Handball in unserer Altmühlstadt freuen", blickt Rieger dem Comeback in der höchsten Handball-Spielklasse Mittelfrankens voraus.

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