Hochwasserschutz in Gunzenhausen geht zügig voran

20.12.2020, 09:20 Uhr
Hochwasserschutz in Gunzenhausen geht zügig voran

© Wasserwirtschaftsamt Ansbach

Der Hochwasserschutz besteht demnach im Wesentlichen aus einer etwa 600 Meter langen und maximal 90 Zentimeter hohen Hochwasserschutzwand. Beim Bau der Wand ging die Baufirma abschnittsweise vor – beginnend im Bereich des späteren Panoramawegs, gefolgt vom Abschnitt Süd am Parkhotel und später dem Parkplatz "Zur Altmühl". Zum Schluss folgte die Strecke am Ende des Panoramawegs Richtung Brücke Öttinger Straße.

In jedem Abschnitt verlegte die Baufirma zuerst die Drainage für die Binnenentwässerung. Diese leitet später das hinter der Mauer anfallende Wasser über Stichleitungen in den Ableitungskanal und anschließend zur Pumpstation im neuen Pumpwerk auf dem Schießwasen. Im Anschluss wurden die Gründungsplatte der Wand sowie die Hochwasserschutzwand mit einer Stahlbewehrung, die für die Standsicherheit der Mauer dient, betoniert.

Bäume wurden versetzt

Einige Besonderheiten gab es im Bereich des Parkhotels. Die Gründung der Hochwasserschutzwand erfolgte hier aufgrund beengter Platzverhältnisse mit einer Spundwand. Zusätzlich bekamen 19 Bäume der stadtbildprägenden Lindenallee einen neuen Standort zugewiesen – sie wurden um ein paar Meter versetzt. Eine Spezialfirma rückte dafür mit der größten Rundspatenmaschine an, die derzeit auf dem Markt zu finden ist (wir berichteten).

Um den Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ 100) für die Stadt Gunzenhausen zu gewährleisten, fehlen noch die Befestigungen und Abdichtungen der mobilen Elemente. Diese konnten witterungsbedingt in diesem Jahr nicht mehr verbaut werden. Die gute Nachricht für die Stadt ist, dass sie bereits jetzt vor einem 20-jährlichen Hochwasser-ereignis geschützt ist.

Der Parkplatz und die gestalterischen Elemente wie Sitzmauer, Panoramaweg und Landschaftswellen werden durch die Baufirma im kommenden Jahr angelegt, sodass der Bauabschnitt 1 des Hochwasserschutzes Gunzenhausen im Jahr 2021 abgeschlossen werden kann. Oder wie es das WWA formuliert: "Die Pflicht ist getan, jetzt kommt die Kür."

Um den Hochwasserschutz für die Altmühlstadt hatte es heftige Diskussionen gegeben, da viele Bürger befürchteten, das WWA werde eine nackte Betonwand durch die Altmühlauen ziehen. Nach einem anspruchsvollen Beteiligungsprozess jedoch konnten sich Bürger und Behörden auf eine optisch sehr verträgliche und dennoch funktionale Lösung einigen.

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