Forstbetriebsgemeinschaft informiert

Holz: Die Versorgungskrise überwunden

21.9.2021, 05:23 Uhr
Holz: Die Versorgungskrise überwunden

© Foto: Martin Schutt/dpa

Fabian Röhnisch, der Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Franken-Süd, kann das nur bestätigen. Er und seine Kollegen betreuen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen rund 2800 Mitglieder, die insgesamt eine Mitgliederfläche von 14.000 Hektar Wald besitzen. Dass der Rundholzpreis überhaupt so stark angestiegen ist und es zu Versorgungsengpässen kam, erklärt Röhnisch unter anderem mit dem Inkrafttreten des Forstschäden-Ausgleichsgesetzes.

Preis sollte wieder stabilisiert werden

Dieses wurde laut dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eingeführt, um nach dem massiven kalamitäts-bedingten Preisverfall der letzten Jahre bei Rundholz aus dem Wald die Preise zu stabilisieren. Eine Kalamität ist in der Forstwirtschaft Holz, das als Ergebnis von Sturmschäden, Trockenheit und/oder Schädlingsbefall für eine weitere Nutzung verfügbar ist.

Holz: Die Versorgungskrise überwunden

© Foto: Forstbetriebsgemeinschaft Franken-Süd w.V.

Zuletzt hatten die bayerischen Wälder etwa mit dem Befall des Borkenkäfers massiv zu kämpfen. Mit einem Änderungsantrag im Bundesrat ist es Bayern im Herbst 2020 gelungen, die ursprünglich auf 70 Prozent und für zwei Jahre vorgesehene Beschränkung auf 85 Prozent bei einer kürzeren Laufzeit abzuschwächen. Dieses Gesetz läuft nun zum 1. Oktober 2021 aus, eine Verlängerung ist nicht vorgesehen.

Schlechtwetter-Sommer sorgte für weniger Befall

"Das sorgt natürlich für Erleichterung", sagt Röhnisch. Die Waldbesitzer im Landkreis hätten also im Winter diese prozentuale Menge der Einschläge getätigt, durften aber nicht mehr Bäume fällen. "Wir haben reagiert, indem wir mehr Kiefern bereitgestellt haben", so Röhnisch. Zur Erklärung: Die Beschränkung des regulären Einschlags gilt nur für die Fichte. Die Marktlage hätte sich außerdem wieder entspannt, weil viel Kalamitätsholz nun verfügbar ist – auch aus anderen Landesteilen kommend.

Ein weiterer Faktor, welcher der Holz- und Sägewirtschaft in diesem Sommer zugutekam, war die im Vergleich zu den Vorjahren recht schwache Saison des Borkenkäfers. Der teilweise kühle und verregnete Sommer sorgte nämlich dafür, dass sich die Insekten weniger stark ausbreiten konnten.

Röhnisch erklärt: "Die Witterung sorgte unter anderem dafür, dass teilweise ganze Bruten des Käfers eingegangen sind." Eine positive Nachricht für Waldbesitzer, insbesondere wenn man sich den teilweise enormen Befall des Schädlings in den vergangenen Jahren ansieht.

Wie geht es im kommenden Winter weiter?

Dies beschreibt auch der Sprecher der Bayerischen Staatsforsten: "Abgesehen von einzelnen Borkenkäfer-Schwerpunktregionen wie beispielsweise dem Frankenwald ist das Schadgeschehen in diesem Jahr insgesamt überschaubar." Der viele Niederschlag habe außerdem der Vitalität der Bäume positiv zugetragen.

Durch die aufgefüllten Grundwasserspiegel gab es oftmals eine insgesamt bessere Wasserversorgung für den Wald. Obwohl sich die Situation nun entspanne, sei der Rundholzpreis immer noch "verhältnismäßig hoch", so Röhnisch. Dies führe dazu, dass die Privatwaldbesitzer überlegen, auch im Winter Holz einzuschlagen. 2020 sah das noch ganz anders aus, da war die Bereitschaft dazu auf Grund des hohen Preises kaum vorhanden.

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